Energiewende

Ausbau der erneuerbaren Energien

Energie bestimmt unser Leben. Wir nutzen sie in Smartphones und Computern, in U-Bahnen und E-Fahrzeugen. Energie heizt oder kühlt Wohnungen und Büros, auf Knopfdruck startet sie Maschinen oder gibt uns Licht. Weil uns Energie in nahezu allen Lebenslagen begleitet, müssen wir sie ressourcenschonend erzeugen und sparsam einsetzen. Für eine lebenswerte Zukunft gibt es keine Alternative: Der CO₂-Ausstoß muss drastisch sinken. Und zwar nicht nur in München, sondern in Deutschland, Europa und der Welt. Klimaschutz ist eine globale Aufgabe.

Die SWM gestalten Münchens Klimazukunft

Gerade als kommunales Energieunternehmen stehen die SWM in der Verantwortung, die Energiewende maßgeblich mitzugestalten. Bereits vor dem Atomausstieg der Bundesrepublik haben wir bei der Stromerzeugung die Wende beschlossen und 2009 unsere Ausbauoffensive Erneuerbare Energien gestartet.
 

  • Ab 2025 produzieren wir so viel Ökostrom in eigenen Anlagen, wie ganz München verbraucht.
  • Wir decken den Münchner Bedarf an Fernwärme bis spätestens 2040 CO2-neutral. Dabei setzen wir vor allem auf Tiefengeothermie.
  • Wir bauen die umweltschonende Fernkälte aus, um individuelle Klimaanlagen zu ersetzen. 
     

Ende 2020 hat der Stadtrat beschlossen, die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien nach 2025 weiterzuführen und anzupassen. Bislang galt: Wir wollen ab 2025 so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, wie ganz München verbraucht, nämlich ca. 7 Terawattstunden (TWh). Dieses Ziel werden wir voraussichtlich wie geplant erreichen. Da in den nächsten Jahren mit einem deutlich wachsenden Strombedarf zu rechnen ist, wird das Ziel aber entsprechend angepasst.

Bis 2050 sollen bis zu 8,4 TWh Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Der steigende Strombedarf ergibt sich aus der wachsenden Bevölkerungszahl durch den weiteren Zuzug. Hinzu kommt der zunehmende Bedarf durch immer mehr Wärmepumpen und durch die schrittweise Umstellung auf die Elektromobilität – einschließlich der Elektrifizierung der MVG-Busflotte. 

Beim weiteren Ausbau legen wir unser Augenmerk verstärkt auf das regionale Ausbaupotenzial. Dieses sehen wir in München besonders in der Photovoltaik

Ausbauoffensive Erneuerbare Energien

Seit 2009 setzen wir noch mehr auf die Erneuerbaren. Ziel unserer Ausbauoffensive ist es, den Bedarf Münchens mit Ökostrom aus unseren Anlagen decken zu können. Und der Fortschritt kann sich sehen lassen: Mit Stand Ende 2022 haben wir Projekte umgesetzt, mit deren installierter Leistung bis zu 6,3 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom jährlich erzeugt werden können – das entspricht rund 90 Prozent des ursprünglichen Ziels.

Beim Ausbau der Ökostromerzeugung haben Projekte im Großraum München Vorrang. Schon heute betreiben wir in und um München mehr als 80 Strom-, Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen, die regenerative Energien nutzen. Viele regionale Projekte sind in Planung. In der Stadt liegt der Fokus auf der Dach-Photovoltaik. Daneben wollen wir im Umland weitere Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf eigenen Flächen sowie auf Pachtflächen errichten und betreiben.

Weil die Metropole München und ihre Region dicht besiedelt und Sonne sowie Wind hier nur begrenzt nutzbar sind, können wir regional nicht so viel Ökostrom erzeugen, wie benötigt. Deshalb produzieren wir gemeinsam mit Partnern auch an anderen Standorten in Europa Ökostrom. 

100 Prozent Ökostrom für München

Wer Ökostrom bezieht, fragt sich: Kann ich wirklich 100 Prozent Ökostrom aus meiner Steckdose bekommen? Die Antwort lautet meist Nein. Denn Strom wird europaweit erzeugt und in das so genannte europäische Verbundnetz eingespeist. Physikalisch vermischt er sich aus allen Kern-, Kohle- und Gaskraftwerken sowie Ökostromanlagen und wird so den Kund*innen an der Steckdose zur Verfügung gestellt. Das europäische Strom-Verbundnetz ist mit einem riesigen See zu vergleichen. Alle, die Strom erzeugen, speisen in diesen „Strom-See“ ein; alle, die Strom verbrauchen, entnehmen etwas. 

Saubere kWh für den Stromsee

Jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde macht den europäischen See sauberer. Unser Ziel ist es, ab 2025 so viel Ökostrom in den See einzuspeisen, wie München entnimmt. Die Beteiligungen an klimafreundlichen Energiegewinnungsanlagen außerhalb Münchens sind daher genauso sinnvoll wie die in München. Denn ihr Umwelteffekt kommt allen und damit auch den Münchner*innen zugute.

SWM Ökostrom-Anlagen

Interaktiver Energieatlas: Ökostrom-Anlagen in München und Region
 

Zwei Windräder im Münchner Norden

Unsere zwei Windräder sind weithin sichtbare Aushängeschilder der Energiewende. Das erste steht seit 1999 auf dem Fröttmaninger Berg, 2020 kam ein zweites in Freimann dazu.

Windkraft in München

Ökowärme aus Geothermie: CO₂-frei heizen

Mehr als 50 Prozent der gesamten Energie, die in Deutschland verbraucht wird, fließt in die Wärmeversorgung. In Privathaushalten machen Heizung und Warmwasserbereitung sogar rund 90 Prozent des gesamten Verbrauchs aus. Um die Energiewende auch im Wärmemarkt zu erreichen, haben wir im Jahr 2012 eine Fernwärme-Vision entwickelt: Wir wollen den Münchner Bedarf an Fernwärme CO2-neutral decken, überwiegend mit Ökowärme aus Geothermie. Parallel dazu wird das Fernwärmenetz für die Ökowärme fit gemacht.

Weitere Infos zur Wärmewende

Derzeit erzeugen wir Fernwärme zum größten Teil im umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplungsprozess.

Indem wir die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Wärme vor allem aus Geothermie ersetzen, können wir die ohnehin schon sehr gute Klima- und Ressourcenbilanz der Fernwärme noch einmal erheblich verbessern.

Ausbau der Geothermie geht voran

In Riem und Sauerlach nutzen wir die Geothermie bereits erfolgreich. Die Geothermieanlage Freiham ist seit 2016 in Betrieb. Im Süden von München wollen wir, auch in Kooperation mit benachbarten Gemeinden, weitere Geothermiepotenziale erschließen. Die SWM Geothermie-Anlage in Kirchstockach wurde bereits zum Heizkraftwerk umgebaut, die Anlage in Dürrnhaar folgt. Sie sollen wie auch das Geothermie-Heizkraftwerk in Sauerlach dann mit dem Münchner Fernwärmenetz verbunden werden. So können auch die Gemeinden im südlichen Landkreis von der Fernwärme-Vision der SWM profitieren. 

Am HKW Süd in Sendling haben wir die stärkste Geothermieanlage Münchens – und die bislang größte Geothermieanlage Deutschland errichtet. Die Anlage befindet sich bereits in der Produktion. Technische Verbesserungen finden laufend statt. Im Laufe des Jahres 2023 werden die technische und die genehmigungsrechtliche Übernahme der Geothermieanlage erfolgen.  Im Vollbetrieb wird sie Ökowärme für mehr als 80.000 Menschen liefern.


SWM Geothermie-Anlagen

Fernkälte: Das Klimatisierungssystem der Zukunft

Der Kältebedarf steigt kontinuierlich. Die Klimatisierung in Einzelhandel und Gastronomie genauso wie in Büros und in Wohnungen gehört zunehmend zur Grundausstattung von Gebäuden. Ein weiterer Baustein unseres Klimaengagements ist daher die Fernkälte: Kälte wird zentral erzeugt und als kaltes Wasser über eine Rohrleitung an die Kunden*innen geliefert. Dort nimmt es Abwärme aus der Gebäudeklimatisierung auf. Anschließend wird es über eine zweite, parallel verlaufende Leitung der zentralen Kälteerzeugung zugeführt, wieder abgekühlt und den Kund*innen erneut zur Verfügung gestellt. Das ist umweltfreundlich, kostensparend und energieeffizient: Im Vergleich zu herkömmlichen, dezentralen Klimaanlagen spart Fernkälte etwa die Hälfte des Primärenergieaufwands.

Kaltes Grundwasser – eine natürliche Energiequelle

Und es geht noch klimaschonender: Denn für die Fernkälte nutzen wir auch die Kälte aus dem Grundwasser und den unterirdisch verlaufenden Stadtbächen. Gegenüber individuell erzeugter Kälte können auf diese Weise sogar gut 70 Prozent des Strombedarfs eingespart werden. Da es sich bei der Fernkälte um ein geschlossenes System handelt, gibt es keinen Eingriff in die Wasserökologie.

Fernkälte für Geschäftskunden
 

Energiewende und Verkehrswende

Saubere Mobilität für München

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. Deshalb beziehen wir auch die Verkehrswende mit ein. Das Bus- und Bahnangebot der MVG wird ausgebaut und um neue Mobilitätsformen für den individuellen Bedarf ergänzt. Das macht den ÖPNV noch attraktiver – und das eigene Auto verzichtbar. U- und Trambahnen fahren bereits mit Ökostrom. Zudem soll die MVG Busflotte auf Elektroantrieb umgestellt werden. 

Auch beim Individualverkehr sind wir Schrittmacher der Elektromobilität: Wir betreiben im öffentlichen Bereich hunderte AC-Ladestationen sowie DC-Ladestationen – und im privaten und gewerblichen Bereich mehr als 1.400 Ladepunkte.  Auch in unserem eigenen Fuhrpark setzen wir auf den E-Antrieb: Bis 2030 stellen wir 75 Prozent unserer Fahrzeugflotte (Pkw und leichte Nutzfahrzeuge) auf Elektromobilität um.

Elektromobilität

Vernetzter Verkehr

Elektrobus-Strategie der MVG

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Auszeichnungen