Fernkälte: das Klimatisierungssystem der Zukunft
Fernkälte ist eine umweltschonende, energieeffiziente und kostengünstige Alternative zu konventionellen Kälteanlagen. Sie ermöglicht es, Gebäude umweltschonend zu kühlen. Erfahren Sie alles zu M-Fernkälte der Stadtwerke München.
M-Fernkälte: Die maßgeschneiderte Lösung
Sie erhalten Fernkälte für Ihr Gebäude von uns im Rundum-sorglos-Paket geliefert. Gerne arbeiten wir für Sie eine maßgeschneiderte Lösung aus. Denn grundsätzlich ist der Aufbau eines Fernkältesystems fast überall in München realisierbar.
Gut zu wissen: Fernkälte rechnet sich ab einer Leistung von circa 100 Kilowatt (kW); dies ist jedoch von mehreren Faktoren wie zum Beispiel den Vollbenutzungsstunden und der Lage der Immobilie abhängig.
M-Fernkälte: Das sind Ihre Vorteile
Nicht nur die Umwelt profitiert von der Fernkälte. Sie bietet Ihnen zudem diese Vorteile:
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Reduzierte Investitionskosten
Es werden keine Kaltwassersätze und Rückkühler benötigt. -
Minimierter Instandhaltungsaufwand
Inspektionen, Wartungen und Reparaturen an Kältemaschinen und Rückkühlwerken sind nicht mehr notwendig. -
Energieeffiziente Kältetechnik
Sie bekommen kaltes Wasser geliefert und haben Ihre Kältemittelproblematik an einen kompetenten Dienstleister outgesourct.
- Raumgewinn
Sie können teuren Raum anderweitig nutzen und müssen ihn nicht mehr zum Aufbau einer Kälteversorgung bereit halten. - Geringere Störungsanfälligkeit
Sie haben keine Störungen mehr an Kältemaschinen und Rückkühlwerken. -
Keine Schall- und Hygieneproblematik durch Rückkühlwerke
- Keine zusätzlichen Kosten für zukünftige Modernisierungen
Aktuelles Fernkälte-Netz in München
Fernkältenetz Innenstadt
Seit 2011 betreiben die SWM ein inzwischen mehr als 23 Kilometer langes Fernkältenetz in der Münchner Innenstadt. In den Untergeschossen des Stachusbauwerks befinden sich zwei Kältezentralen, eine weitere am Odeonsplatz. Am Stachus tragen zudem große Eisspeicher dazu bei, aktuell nicht genutzte Kälte wirtschaftlich und umweltschonend für Verbrauchsspitzen am Folgetag bereitzustellen.
Die SWM nutzen auch die natürliche Kälte des unterirdisch fließenden Westlichen Stadtgrabenbachs. Dadurch erreicht der EER (Energy Efficiency Ratio; Verhältnis Kälteleistung/Strombedarf) inklusive aller Hilfsenergien im Jahresmittel den Spitzenwert im hohen einstelligen Bereich. In konventionellen kundeneigenen Kälteanlagen liegt die Effizienz bei nur etwa der Hälfte, in sehr kleinen Anlagen liegt sie sogar noch deutlicher darunter.
Auch abseits der Innenstadt wird M-Fernkälte seit vielen Jahren eingesetzt:
- Seit 2004 versorgen die SWM das Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) der BMW Group mit kaltem Wasser aus U-Bahndükern. Für dieses innovative und umweltschonende Projekt haben die SWM und die BMW Group im Jahr 2006 den Bayerischen Energiepreis erhalten.
- Die SWM Zentrale in Moosach nutzt seit 2005 Grundwasserkälte. Seit 2014 gibt es das „Fernkältenetz Moosach“, das das IT-Rathaus München (Dienstleistungszentrum und Rechenzentrum) und das Dantebad sowie ein Bürogebäude versorgt. Auch der neue MVG-Betriebshof (Freiflächenheizung zur Schnee- und Eisfreihaltung) und das neue MVG-Betriebszentrum sind eingebunden. Seit 2021 wird zudem die Wärmeenergie für 114 neue Werkswohnungen an der Postillonstraße über Wärmepumpen erzeugt, die ihre Energie aus dem erwärmten Rücklaufwasser des Kältenetzes Moosach beziehen.
- Seit 2017 stellen die SWM die ökologische Kälteversorgung einer Großdruckerei an der Dessauerstraße sicher.
- Seit Ende 2018 bezieht ein Büro- und Geschäftshaus am Heimeranplatz Wärme und
Kälte aus Grundwasser (U-Bahndüker). An die Grundwasserversorgung ist inzwischen ein weiteres Gebäude angeschlossen. - Seit Anfang 2019 wird ein neues Quartier an der Moosacher Straße mit M-Fernkälte
versorgt. -
Seit 2021 sorgt eine Grundwasseranlage in der Zielstattstraße für eine effiziente Kälte- und Wärmeversorgung von Gewerbeneubauten.
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Ebenfalls seit 2021 ist in der Balanstraße eine Grundwasseranlage verbaut, die Gewerbeneubauten vor Ort klimafreundlich mit Kälte und Wärme versorgt.
Primärenergiefaktor und Treibhausgasemissionen
1. Primärenergiefaktor (PEF)
Der Primärenergiefaktor (PEF) ist eine zentrale Kennzahl im Gebäudeenergiegesetz (GEG), die die Effizienz und Nachhaltigkeit eines Energiesystems bewertet. Er gibt an, wie viel Primärenergie aufgewendet werden muss, um eine Einheit an Endenergie bereitzustellen.
2. Treibhausgasemissionen
Die Treibhausgasemissionen werden ebenfalls gemäß den Vorgaben des GEG berechnet und dienen der Bewertung der Klimaverträglichkeit eines Energiesystems. Die Angabe erfolgt in CO₂-Äquivalenten (CO₂e) und umfasst:
- Direkte Emissionen: zum Beispiel durch die Verbrennung fossiler Energieträger.
- Indirekte Emissionen: zum Beispiel durch die vorgelagerte Bereitstellung der Energie (Förderung, Transport und Verarbeitung der Energieträger).
Fernkälte Kennzahlen Gebäudeenergiegesetz (GEG) für das Kältenetz der Innenstadt in größerer Darstellung: Kennzahlen Kältenetz Innenstadt (PDF, 122 KB)
Fernkälte Kennzahlen Gebäudeenergiegesetz (GEG) für das Kältenetz Laim in größerer Darstellung: Kennzahlen Kältenetz Laim (PDF, 122 KB)
Versorgungsbedingungen
Die Technische Anschlussbedingungen Fernkälte der SWM gelten für den Anschluss und den Betrieb von Anlagen, die an das Fernkältenetz der SWM angeschlossen sind oder angeschlossen werden.
Technische Anschlussbedingungen (TAB) Fernkälte
Allgemeine Bedingungen der SWM Versorgungs GmbH zur Kälteversorgung (PDF, 197 KB)
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Was ist Fernkälte?
Fernkälte ist eine umweltschonende, energieeffiziente und kostengünstige Alternative zu konventionellen Kälteanlagen. Sie ermöglicht es, Gebäude umweltschonend zu kühlen.
Der Nutzen für die Umwelt ist beachtlich: Im Vergleich zu herkömmlichen Kälteanlagen verursacht Fernkälte weniger CO2-Emissionen und mehr als die Hälfte des Primärenergieaufwands lässt sich sparen.
Die SWM haben ihren regenerativen Erzeugungsmix längst um den Baustein Fernkälte erweitert. Der Ausbau der „Öko-Energie“ schreitet rasch voran: So haben wir beispielsweise die Kältezentrale im Stachus-Bauwerk erneuert, zwei neue Anlagen installiert und eine weitere ist im Bau. Das Ergebnis ist ein Fernkälteverbund, der über isolierte Rohre die angeschlossenen Verbraucher in der Innenstadt versorgt.
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Wie funktioniert Fernkälte?
Kühlung aus dem Stadtbach
Mit Fernkälte kühlen die SWM in den heißen Sommermonaten die Büros und Läden der Innenstadt. Dabei trägt der Stadtbach, der unterirdisch am Stachus vorbeifließt, zur Kühlung bei: Das Wasser wird über eine Rohrleitung an die Kund*innen geliefert. Dort nimmt es Abwärme aus der Gebäudeklimatisierung auf. Anschließend wird es über eine zweite, parallel verlaufende Leitung der zentralen Kälteerzeugung zugeführt, wieder abgekühlt und den Kund*innen erneut zur Verfügung gestellt.
Der Umweltnutzen dieses innovativen Kühlsystems ist hoch: Weil die Kälte zentral erzeugt wird und obendrein der Stadtbach zur Rückkühlung verwendet wird, werden wertvolle Ressourcen geschont. Im Vergleich zu herkömmlichen, dezentralen Kälteanlagen lässt sich etwa die Hälfte des Primärenergieaufwands sparen.
Kaltes Grundwasser aus U-Bahn DükernIn München ist eine Fernkälteversorgung auch möglich, indem das Grundwasser aus U-Bahn Dükern genutzt wird. Dabei wird das vorhandene Grundwasser als Energiequelle „angezapft“ und in einem geschlossenen Kreislauf zur Kühlung verwandt, also energetisch sinnvoll genutzt.
Hier ist der Beitrag zum Umweltschutz noch größer. Als Energieverbrauch zum Kühlen fällt nur Strom für die Pumpen an. Zahlreiche Anlagen der Münchner U-Bahn verlaufen in grundwasserführenden Bodenschichten. In 182 unterirdischen Bauwerken, so genannten Dükern, wird das anströmende Grundwasser gesammelt, unter den U-Bahn-Anlagen hindurchgeleitet und kann dann als Fernkälte genutzt werden.
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Kombinierte Erzeugung von Kälte und Wärme
Die effiziente Kombination von Wärme- und Kälte-Erzeugung im Fernkälte-System ist ein weiterer Schritt der SWM zum Schutz des Grundwassers. Durch die Doppelnutzung wird dessen Temperatur weniger stark verändert, als wenn nur Kälte gewonnen würde. Das vorhandene Reservoir kann so nachhaltiger und umweltschonender bewirtschaftet werden.
Der Wärmebezug aus Grundwasser, also oberflächennahe Geothermie, kann ein weiterer Baustein für das Gelingen der Münchner Wärmewende sein, vor allem in Bereichen, die nicht mit Fernwärme erschlossen sind. Die Wärmenutzung des Grundwassers trägt zudem dazu bei, eine übermäßige Erwärmung des Grundwassers aufzufangen und zu reduzieren.
Film zur M-Fernkälte
Stand: April 2018
Dieser Film wurde von muenchen.tv zur Verfügung gestellt.
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SWM und BMW Group: Fernkälteprojekt
SWM und BMW Group: Fernkälteprojekt
Grundwasser aus U-Bahn-Dükern kühlt Forschungs- und Innovationszentrum der BMW Group: Gemeinsam mit der BMW Group haben die SWM eine innovative, ressourcenschonende Energieversorgung entwickelt: die Nutzung von kaltem Grundwasser aus U-Bahn-Dükern als Kühlung für das Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) der BMW Group.
Das Münchner Pilotprojekt "Fernkälte" überzeugt vor allem durch seine hohe Energie- und Schadstoffeinsparung. Es wurde 2006 mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet. Zudem wurde das Projekt mit Mitteln des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert.
Hoher Umweltnutzen
Im Gegensatz zur konventionellen Kälteerzeugung mittels Kompressionskältemaschinen spart die Fernkälte jährlich rund 10 Millionen Kilowattstunden Strom ein. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch von rund 3.000 Münchner Haushalten. Durch die Fernkälteanlage werden bis zu 6.300 Kohlendioxid pro Jahr vermieden. Rund 6,5 Millionen Euro investierten die SWM in das Fernkältepilotprojekt, das seit April 2004 in Betrieb ist.Kaltes Wasser statt herkömmlicher Klimaanlage
Aus acht Dükern im Bereich der U-Bahnhöfe Feldmoching, Hasenbergl und Dülferstraße sowie aus je zwei in konventioneller Bauweise errichtenden Brunnenanlagen wird das etwa 11 bis 13 Grad kalte Grundwasser entnommen und über eine circa 4,6 Kilometer lange Rohrleitung in das BMW FIZ transportiert. Im FIZ wird dann anstelle einer konventionellen Klimaanlage die Kälte des Düker-Grundwassers zur Verfügung gestellt. Nach dem "Kühleinsatz" wird das auf etwa 17 Grad erwärmte Wasser wieder in die Düker und somit in den Grundwasserkreislauf zurückgespeist.
Unsere aktuellen Referenkunden
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Mo bis Do: 9 bis 16 Uhr,
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(kostenfrei innerhalb Deutschlands)
- E-Mail: fernkaelte@swm.de
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- Adresse:
SWM Versorgungs GmbH
Emmy-Noether-Straße 2
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