Die E-Auto-Batterie: Kapazität, Reichweite und Lebensdauer
15.07.2024 | Die Attraktivität und der Erfolg der Elektromobilität sind u. a. von der E-Auto-Batterie abhängig. Deren Lebensdauer und Leistungskapazität sowie die Kosten des Batteriewechsels sind Punkte, die oft kritisiert werden. Ist das gerechtfertigt? Wir haben uns das für Sie genauer angesehen.
Woraus besteht eine E-Auto-Batterie eigentlich?
Heute besteht ein Großteil der E-Auto-Batterien aus sogenannten Lithium-Ionen-Akkus, die auch in den meisten Smartphones verwendet werden. Ein Vorteil dieser Akku-Typen ist ihre hohe Leistungsabgabe und -aufnahme sowie die geringe Selbstentladung. Wie in jedem technischen Bereich wird auch die Akku-Technologie kontinuierlich weiterentwickelt und effizienter. Der Fokus der Forschung liegt auf der Verwendung nachhaltiger Materialien, dem Recycling wertvoller Stoffe, der Schnelllade-Technologie, verbesserten Reichweiten, der Lebensdauer, dem Batteriemanagement sowie dem bidirektionalen Laden.
Derzeit wird hauptsächlich an der Optimierung der Lithium-Ionen-Akkus geforscht, jedoch steht mit dem „Festkörper-Akku" eine Innovation in Aussicht, die die Lithium-Ionen-Batterie möglicherweise ersetzen könnte. Dieser soll bei geringerem Gewicht 1000 Kilometer Reichweite innerhalb von nur 10 Minuten Ladezeit ermöglichen und die Elektromobilität damit voranbringen.
Lässt die Akkukapazität mit der Zeit nach wie bei meinem Smartphone?
Vielleicht kennen Sie das Problem von Ihrem Smartphone: Im Laufe der Zeit nimmt die Akkuleistung des Gerätes ab. Das beeinträchtigt nicht nur die Nutzung des Telefons, sondern auch dessen Wiederverkaufswert.
Bei der E-Auto-Batterie gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die in Elektroautos verbauten Akkus sind mit einem sogenannten intelligenten Batteriemanagement ausgestattet. Es verhindert, dass die Batterie überhitzt oder zu kalt wird. So bleibt die Akku-Leistungsfähigkeit länger erhalten.
Wenn die Leistung trotzdem schnell nachlässt, sollten Sie überprüfen, ob Sie einen Garantieanspruch geltend machen können. In der Regel bieten die meisten Hersteller einen solchen Anspruch für die ersten acht Jahre oder 160.000 Kilometer – vorausgesetzt, das Fahrzeug wurde ordnungsgemäß genutzt.
Wie weit komme ich mit einer Batterieladung und wie funktioniert das Nachladen?
Die aktuelle Leistungsfähigkeit beziehungsweise Reichweite von Elektroautos ist stark modellspezifisch. Mit den gängigsten Modellen kommen Sie mit einer Batterieladung 300 bis 600 Kilometer weit. Oft ist allerdings nicht die Reichweite das Thema: Ob ein Elektroauto für lange Reisen geeignet ist, wird durch die vorhandene Ladeinfrastruktur beeinflusst.
Städte und Länder investieren verstärkt in den Ausbau dieser Infrastruktur. Vor allem sogenannte Schnellladestationen, die meistens an Tankstellen und an Autobahnen installiert werden, sollen das Elektroauto für lange Fahrten attraktiver machen. Sie bieten eine Ladeleistung von bis zu 350 kW. Auch die SWM haben solche Schnellladestationen aufgestellt.
SWM setzten vermehrt auf Schnellladen (DC) und High Power Charging (HPC)
Je nach Ladekapazität der Batterie können Sie so während kurzer Tankpausen mehrere hundert Kilometer nachladen. Noch kann nicht jedes Elektroauto von einer derart hohen Ladeleistung profitieren, doch dank der technischen Weiterentwicklung der E-Auto-Batterien können immer mehr Fahrer*innen Schnellladestationen nutzen.
Wie kann ich die Lebensdauer meiner Batterie verlängern?
Einige Verhaltensweise wirken sich positiv auf die Lebensdauer der E-Auto-Batterie aus:
- Es ist beispielsweise vorteilhaft, das E-Auto nur in Ausnahmefällen vollständig aufzuladen. Im alltäglichen Gebrauch ist es für die Batteriegesundheit besser, wenn Sie den Akku nur bis maximal 80 - 90 % laden, um eine zu starke Wärmeentwicklung zu vermeiden.
- Um die E-Auto-Batterie zu schützen, sollten Sie außerdem längere Standzeiten vermeiden. Wenn das Auto trotzdem länger stehen muss, ist es ratsam, den Akkustand zwischen etwa 30 - 70 % zu halten.
- Auch die Fahrweise kann einen Einfluss auf die Batteriegesundheit haben: Achten Sie auf gleichmäßiges Fahren und vermeiden Sie häufiges starkes Beschleunigen.
- Extreme Temperaturen – sowohl Hitze als auch Kälte – sollten ebenfalls vermieden werden. Parken Sie im Sommer möglichst im Schatten und im Winter in einer Garage.
Was passiert mit der Batterie, wenn sie für den Gebrauch in einem E-Auto ausgedient hat?
Ist eine Batterie nicht mehr für den Einsatz in einem E-Auto geeignet, ist das noch lange nicht das Ende ihrer Lebensdauer. Das sogenannte „Second Life“ spielt eine wichtige Rolle im Recyclingprozess der Akkus. Die Batterie ist weiterhin für den stationären Betrieb nutzbar und kann so bis zu 12 weitere Jahre funktionstüchtig bleiben.
Eine einzelne Batterie kann beispielsweise als Stromspeicher in einem Einfamilienhaus dienen. Oder es werden mehrere ausgediente E-Auto-Batterien zusammengeschlossen, um sie für industrielle Zwecke zu nutzen. Zudem können die Materialien der Batteriehülle und des -kerns recycelt werden. Zu den relevanten Materialien aus der Batterie zählen unter anderem Lithium, Mangan, Kupfer und Aluminium.
Fazit
Moderne E-Auto-Batterien prägen durch verbesserte Technologien und intelligente Management-Systeme die Attraktivität von Elektrofahrzeugen. Während gängige Bedenken bezüglich der Lebensdauer und Reichweite durch Innovationen wie Feststoffakkus und Optimierungen von Lithium-Ionen-Batterien zunehmend ausgeräumt werden, unterstützt der Ausbau der Ladeinfrastruktur die alltagstaugliche und langstreckentaugliche Nutzung von E-Autos. Abschließend birgt das Second Life der Batterien großes Potenzial für eine nachhaltige Energienutzung, sodass auch am Ende des Fahrzeuglebenszyklus der Wert der Batterie nicht verloren geht.
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