15.4.2024

SWM: Information für die Medien

SWM Jahresabschluss 2023

Die SWM haben weiter an den Zukunftsaufgaben für München gearbeitet – trotz schwierigen Umfelds

Der Jahresabschluss des SWM Konzerns für 2023 liegt vor – vorbehaltlich der Zustimmung durch Aufsichtsrat und Gesellschafterin.

Für die SWM war das abgelaufene Geschäftsjahr erneut sehr herausfordernd: So hatten die seit Jahrzehnten stärksten Verwerfungen auf den Energiemärkten – vor allem durch den russischen Angriff auf die Ukraine – auch 2023 wieder erhebliche Auswirkungen auf die SWM und die Energiepreise für ihre Kund*innen. Ebenso hatte die Umsetzung politischer Vorgaben einen großen Einfluss auf das SWM Geschäftsjahr 2023, etwa die Einführung des Deutschlandtickets sowie die Umsetzung der Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme. Die sehr detaillierten und umfangreichen Regelwerke haben viele Ressourcen der SWM lange Zeit stark gefordert und gebunden. So musste das ohnehin komplexe Abrechnungssystem der SWM immer wieder an neue Vorgaben angepasst werden. Natürlich war auch die Abschaltung des Kernkraftwerks Isar 2 (SWM Anteil 25 Prozent) am 15. April 2023 ein wichtiges Ereignis für die SWM wie für Deutschland, damit wurde der deutsche Atomausstieg vollendet.

Trotz eines herausfordernden Umfelds: Die SWM arbeiten weiter an den Zukunftsaufgaben für München
Auch unter immer komplexeren Rahmenbedingungen haben die SWM ihren Auftrag der Daseinsvorsorge verlässlich erfüllt. Mit großem Einsatz haben sie die Versorgungssicherheit während der Energiekrise im Winter 2022/2023 gewährleistet und die Auswirkungen auf München bestmöglich abgemildert. Darüber hinaus haben sie weiter an den Zukunftsthemen gearbeitet, insbesondere an der Umsetzung der Energiewende und der Stärkung der öffentlichen Mobilität mit dem Ziel eines klimaneutralen Münchens. Um nur einige Beispiele zu nennen:

Ausbau der erneuerbaren Energien
Ziel bei der Stromversorgung ist es, ab 2025 so viel Ökostrom in eigenen Anlagen zu produzieren, wie ganz München verbraucht. Die SWM haben auch im Geschäftsjahr 2023 den Ausbau fortgesetzt und sind zuversichtlich, dass sie dieses Ziel erreichen werden. So haben sie 2023 insgesamt rund 19.000 Photovoltaik-Module auf Dächern verbaut und z.B. zusammen mit der heutigen Münchner Wohnen im vergangenen Jahr Deutschlands bislang größtes Photovoltaik-Mieterstromprojekt am Harthof realisiert. Das Projekt wird dieses Jahr noch erweitert. Darüber hinaus haben die SWM die Sanierung des Großhesseloher Wehrs gestartet und einen Batteriespeicher am Uppenbornwerk errichtet. Auch bei der Onshore-Windkraft haben die SWM weitere Erfolge erzielt.

Weiterhin haben München und die Region für die SWM Priorität beim Ausbau der Erneuerbaren. Hierfür haben die Gesellschafter Mitte 2023 eine Geschäftsführerin für die Regionale Energiewende berufen. In diesem neuen Ressort bündeln die SWM nun ihre Aktivitäten, um die Energie- und Wärmewende in der Region voranzutreiben.

Dekarbonisierung der Wärmeversorgung schreitet voran
Die SWM decken den Münchner Bedarf an Fernwärme bis spätestens 2040 CO2-neutral. Dabei setzen sie vor allem auf Tiefengeothermie. Für die Wärmewende haben die SWM 2023 in ihrem Fernwärmenetz einen weiteren Teilbereich in Ramersdorf von Dampf auf Heißwasser umgestellt und mit dem Anschluss eines neuen Gebiets in Moosach an die Fernwärme begonnen.

Am Energiestandort Süd bauen die SWM einen Wärmespeicher. Die Planungen für weitere Geothermie-Anlagen laufen. Das Fernwärmeangebot der SWM ist der zentrale Pfeiler der kommunalen Wärmeplanung der Landeshauptstadt München. Dort, wo die Fernwärme nicht die wirtschaftlichste Lösung ist, bieten die SWM verschiedene dezentrale Lösungen an wie Wärmepumpen oder auch Nahwärmenetze. Erste Privathäuser haben bereits ihre Wärmepumpe von den SWM.

Stärkung des ÖPNV
Für den weiteren Ausbau der klimafreundlichen Mobilität haben die SWM wichtige Tram-Projekte wie die Westtangente oder die Tram Münchner Norden sowie den Bau des notwendigen neuen Trambetriebshofs Ständlerstraße weiter vorangetrieben. Für die U9 starteten die vorbereitenden Bohrarbeiten. Und ein langwieriges Umbauprojekt im Herzen der Stadt ist in Kürze beendet: Der U-Bahnhof Sendlinger Tor wurde bei laufendem Betrieb ertüchtigt und modernisiert. Die Eröffnung des Zwischengeschosses war im Dezember. Mit der Umstellung ihrer Busflotte auf batterieelektrische Antriebe wollen die SWM 100 Prozent Elektromobilität im ÖPNV erreichen – ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung des Unternehmens. 2023 haben sie weitere 35 E-Busse in Betrieb genommen sowie weitere 71 bestellt.

Hohe Investitionen
In die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte und in alle anderen Unternehmensbereiche des Konzerns haben die SWM auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder intensiv investiert. Insgesamt lagen die Investitionen 2023 bei 913 Millionen Euro (2022: 767 Millionen Euro).

Die wichtigsten Finanzkennzahlen 2023
Vor dem Hintergrund des skizzierten schwierigen Umfelds sank der Umsatz auf 9,7 Milliarden Euro und das operative Konzern-Ergebnis (EBIT) betrug erwartungsgemäß 240 Millionen Euro. Im Gegensatz hierzu stieg das Nachsteuerergebnis (EAT) aufgrund bilanzieller Sondereffekte auf 656 Millionen Euro.

Wesentliche Konzern-Kennzahlen im Überblick:

                                                       2022                                2023

Umsatz                                     10,6 Mrd. €                    9,7 Mrd. €

EBIT                                            455 Mio. €                   240 Mio. €

EBITDA                                    1.055 Mio. €                  815 Mio. €

Investitionen                              767 Mio. €                  913 Mio. €

Operativer Cash Flow               216 Mio. €                  824 Mio. €

Eigenkapital                                6,2 Mrd. €                   6,8 Mrd. €

Eigenkapitalquote                            46,3 %                        53,0 %

Ergebnis nach Steuern (EAT)   282 Mio. €               656 Mio. €

100 Millionen Euro Gewinnausschüttung an LHM
Mit der Landeshauptstadt München (LHM), Eigentümerin der SWM, ist grundsätzlich eine jährliche Gewinnausschüttung von 100 Millionen Euro vereinbart. Auch für das Jahr 2023 führen die SWM diese 100 Millionen Euro an die LHM ab. Zusammen mit Gewerbesteuer und Konzessionsabgaben fließen 233 Millionen Euro von den SWM in den Münchner Haushalt (2022: 242 Millionen Euro). Zudem tragen die SWM strukturelle Verluste der Bäder sowie mit der LHM auch die Verluste ihrer Mobilitätssparte.

Ausblick
Die SWM setzen ihre Arbeit an den Zukunftsaufgaben für München auch 2024 engagiert fort. Im Fokus steht der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien und der stadtverträglichen öffentlichen Mobilität. Hier gilt es, das Ziel beim Strom zu erreichen, nämlich ab 2025 so viel Ökostrom in eigenen Anlagen zu produzieren, wie ganz München verbraucht.

Zudem werden die SWM die Wärmeversorgung sukzessive CO2-frei gestalten. Hierzu haben sie einen sogenannten Transformationsplan erstellt, den die Landeshauptstadt München im Rahmen ihrer kommunalen Wärmeplanung berücksichtigt. Dieser Transformationsplan zeigt auf, wie die SWM das Fernwärmesystem und ihre Wärmeerzeugung hin zu einer CO2-neutralen Fernwärme aus- und umbauen werden. Die SWM beschreiben konkrete Bausteine und definierte Zeiträume für die notwendigen Dekarbonisierungsmaßnahmen. Mit einem Investitionsvolumen von rund 9,5 Milliarden Euro für die Transformation nehmen die SWM eine führende Rolle in der Wärmewende für München ein. Der Schwerpunkt liegt beim weiteren Ausbau der Tiefengeothermie. In Summe werden neben der Leistungssteigerung bestehender SWM Geothermieanlagen nach derzeitigem Stand zehn weitere Vorhaben mit rund 50 neuen Tiefbohrungen geplant. Ergänzt werden die Anlagen durch Großwärmepumpen, deren Wärme für die Fernwärme nutzbar gemacht wird.

Damit sich die SWM Kund*innen (z. B. Gebäudeeigentümer*innen) frühzeitig informieren können, welche Art der Wärmeversorgung durch die SWM künftig für sie bevorzugt infrage kommt, haben die SWM eine Wärmenetze-Karte erstellt. Mit dieser lässt sich einsehen, ob ein Gebäude an ein SWM Wärmenetz angeschlossen werden kann oder welches alternative Wärmeangebot der SWM zur Verfügung steht. Die Karte und weitere Infos: www.swm.de/waermenetze

Auch im Bereich des ÖPNV setzen die SWM die Modernisierung der Infrastruktur sowie den Ausbau fort. Im Jahr 2024 geht es unter anderem bei den folgenden Projekten voran:

Die MVG nimmt laufend neue U-Bahn- und Tramzüge in Betrieb. Die neuen durchgehenden U-Bahnfahrzeuge bieten mehr Platz für Fahrgäste und ersetzen ältere Doppeltriebwagen. Die vierteiligen Trams haben mehr Kapazität und ersetzen schrittweise die kleineren dreiteiligen Züge.

U9: Die Vorplanung für die südliche Trasse hat Anfang des Jahres begonnen. Im ersten Quartal wird das Bohrprogramm der südlichen Trasse abgeschlossen, die Ergebnisse fließen in die Vorplanung ein.

Tram-Westtangente: Anfang 2024 haben Vorabmaßnahmen für den Bau der Tram-Westtangente begonnen. Im Laufe des Jahres beginnt die Sanierung und Umlegung einer Hauptwasserleitung. Die Gleisbauarbeiten folgen im Anschluss.

In Summe werden die SWM nach jetziger Planung in die Zukunft Münchens weiterhin Jahr für Jahr circa eine Milliarde Euro investieren.

Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung: „Das Jahr 2023 hat die SWM vor viele Herausforderungen gestellt. Die SWM haben dennoch weiter Kurs gehalten, an der Zukunft unserer Stadt zu arbeiten. Vielen Dank an unsere Kund*innen und Fahrgäste, die uns 2023 treu geblieben sind, auch wenn wir bei der Umsetzung der Energie-Preisbremsen und bei der Fahrplanstabilität unsere selbst gesteckten Ziele nicht immer erfüllen konnten. Wir strengen uns sehr an, wieder die gewohnte Qualität zu erreichen. Ich möchte an dieser Stelle auch den mehr als 11.000 SWM Mitarbeiter*innen danken, die mit großem Engagement Tag für Tag München am Laufen halten.“

Herausgeber

Stadtwerke München GmbH

Pressestelle

Telefon: +49 89 2361-5042

E-Mail: presse@swm.de

www.swm.de

 

Auszeichnungen