13.12.2023

MVG: Information für die Medien

Mehr Tram für München: Großer Schritt für Nordtangente durch den Englischen Garten und Zulaufstrecke zum Betriebshof Ständlerstraße

Der Mobilitätsausschuss hat am Mittwoch, 13. Dezember, die von den Stadtwerken München (SWM) und dem Mobilitätsreferat vorgelegten Planungen zum Planungsabschnitt 1 der Tram-Nordtangente sowie für die Zulaufstrecke zum neuen Trambetriebshof in der Ständlerstraße genehmigt. Damit empfiehlt das Gremium der Vollversammlung des Münchner Stadtrats am Mittwoch, 20. Dezember, einen Trassierungsbeschluss für beide Abschnitte zu fassen und die SWM damit zu beauftragen, den Antrag auf Planfeststellung bei der Regierung von Oberbayern einzureichen.

Der 2. Bürgermeister der Landeshauptstadt München Dominik Krause: „Mit der Tram-Nordtangente haben wir heute eines der wichtigsten ÖPNV-Projekte seit Langem auf den Weg gebracht. Die neue Trasse verbindet Schwabing und Bogenhausen und schließt damit eine Lücke im Münchner Schienennetz. Das verkürzt die Fahrzeiten und nimmt Druck vom U-Bahnnetz. Die Münchner*innen lieben ihre Trambahn und ich bin sicher, dass die Linie durch den Englischen Garten eine der beliebtesten Strecken in unserer Stadt werden wird.“

MVG-Chef Ingo Wortmann: „Die Tram-Nordtangente ist eine notwendige tangentiale Erweiterung des Münchner Straßenbahnnetzes und ein entscheidender Baustein für die Verkehrswende. Sie schafft eine neue und attraktive Direktverbindung im Münchner Norden, die die U-Bahn und die Umsteigepunkte in der Innenstadt entlastet. Für den Abschnitt durch den Englischen Garten liegt nun eine Lösung vor, die sich sehr gut in das Naturdenkmal integrieren lässt.

Die neue Zulaufstrecke in der Ständlerstraße ist wiederum eine wichtige Voraussetzung für den Neubau des Trambetriebshofs, da die bisherige Zuführung über die Chiemgau- und Aschauer Straße für den künftigen Betrieb nicht geeignet ist.“

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Beschlüsse des Mobilitätsausschusses bringen den Tram-Ausbau einen großen Schritt voran. Gleichzeitig können wir maßgebliche Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr erreichen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung des Stadtrats können die SWM die Planungen für zwei wichtige Projekte zur Genehmigungsreife vertiefen. Bis 2035 werden nach aktuellen Berechnungen rund 18.000 Fahrgäste in die Tram ein- und aussteigen. Die neue Zulaufstrecke für den neuen Trambetriebshof Ständlerstraße ist notwendig, um eine sichere und leistungsfähige Anbindung zu gewährleisten.“

Vom Elisabethplatz zur Tivolistraße

Auf 2,2 Kilometern verbindet der Neubauabschnitt der Tram-Nordtangente die bestehenden Tramlinien 27 und 28 im Westen am Elisabethplatz und die Tram 16 im Osten an der Tivolistraße. Auf etwa 800 Metern sollen künftig Akkutrams ohne Oberleitung durch den Englischen Garten verkehren. Ziel der Planungen für diesen Abschnitt war stets ein möglichst geringer Eingriff in den Bestand. Die Planungen sehen vor, dass sich Tram und Radverkehr künftig den Platz teilen und die Fahrbahn weitestgehend in ihrer heutigen Lage bestehen bleibt. Sie wird allerdings erneuert, für den sicheren Radverkehr verbreitert, gestalterisch aufgewertet und um die Gleise für die Tram ergänzt.

Neben dem barrierefreien Ausbau der Bestandshaltestellen am Elisabethplatz werden die Haltestellen an der Tivolistraße bis auf eine neu positioniert und mit insgesamt vier Haltepunkten zu einem Gleisdreieck mit zusätzlicher Wendeschleife über die Oettingenstraße, Theodorparkstraße und Tivolistraße ausgebaut, die alle Fahrtrichtungen anbindet. Zusätzlich werden vier neue Haltestellen am Habsburger Platz, an der Kreuzung Leopold-/Franz-Joseph-Straße/Martiusstraße, in der Thiemestraße und am Chinesischen Turm entstehen. Außerdem ist eine gestalterische Aufwertung des Kißkaltplatzes und des westlichen Eingangsbereichs des Englischen Gartens Teil der Planung. Eine Aufwertung der Anlagen für Zufußgehende und Radfahrende einschließlich der bestmöglichen Umsetzung der Vorgaben aus dem Radentscheid sind ebenfalls Bestandteil des Projekts.

Vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung können die SWM im ersten Halbjahr 2024 den Planfeststellungsantrag bei der Regierung von Oberbayern einreichen. Die Inbetriebnahme des Trambahnbetriebs vom Elisabethplatz über den Englischen Garten bis zur Wendeschleife Tivolistraße wird für das dritte Quartal 2028 angestrebt.

Förderung für Tram-Nordtangente erwartet

Der berechnete Kosten-Nutzen-Indikator liegt deutlich über 1, das Projekt ist damit über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz förderfähig. Die Kosten für die Planfeststellungsabschnitte 1 und 2 belaufen sich auf etwa 160 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch die Mehrkosten für die Beschaffung der notwendigen Akkufahrzeuge, die erstmals in München zum Einsatz kommen, die notwendigen Spartenverlegungen, die Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr sowie der barrierefreie Ausbau der gesamten Strecke.

Zentraler Baustein für Verkehrswende in München

Die Tram-Nordtangente ist neben der Tram Münchner Norden und der Tram-Westtangente eines der wichtigsten Schieneninfrastrukturprojekte der SWM und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Sie ist ein bedeutender Baustein der Münchner Verkehrswende, die das Mobilitätsreferat mit der „Mobilitätsstrategie 2035“ plant. Neben dem Planfeststellungsabschnitt 1 zwischen Elisabethplatz und Tivolistraße, gibt es zwei weitere Abschnitte. Der Planfeststellungsabschnitt 2 umfasst den Abschnitt in der Leopoldstraße zwischen Franz-Joseph-Straße und Ungererstraße, der Planfeststellungsabschnitt 3 den Abschnitt in der Johanneskirchner Straße.

Mehr Informationen zur Tram-Nordtangente gibt es auf mvg.de/tnt.

Neue Ein- und Ausrückstrecke für den Trambetriebshof Ständlerstraße

Die zweite vom Mobilitätsausschuss genehmigte Planung sieht eine zweigleisige Neubaustrecke auf 650 Metern vor. Die Strecke verbindet die Endhaltestelle der Tram 18 an der Schwanseestraße mit dem Trambetriebshof Ständlerstraße und wird vor allem für den Ein- und Ausrückverkehr der neuen Abstellanlage im Betriebshof Ständlerstraße mit einer Kapazität von rund 100 Fahrzeugen genutzt. Auch Werkstattüberführungsfahrten und Fahrten von schienengebundenen Instandhaltungsfahrzeugen erfolgen zukünftig über die Strecke.

Bestandsstrecke nicht geeignet für künftigen Bedarf

Die Bestands-Zulaufstrecke über die Chiemgau- und Aschauer Straße ist verkehrlich und baulich nicht geeignet für die künftigen Ein- und Ausrückverkehre. Sie wird im Anschluss an die Inbetriebnahme der neuen Zulaufstrecke stillgelegt und im Rahmen einer zukünftigen Straßensanierungsmaßnahme zurückgebaut. Lediglich ein eingleisiger etwa 100 Meter langer Gleisstutzen verbleibt in der Aschauer Straße für das Abladen und Aufgleisen von Trambahnen, die per Lkw angeliefert werden.

Die Planung sieht einen eigenen Bahnkörper in Mittellage für die Zulaufstrecke in der Ständlerstraße vor. Die Fahrbahnen werden jeweils von drei Fahr- bzw. Parkstreifen auf zwei Fahrstreifen reduziert. In der Schwanseestraße wird auf der östlichen Fahrbahn ein zweites Gleis gebaut und die bislang überbreite Fahrspur auf das Regelmaß verkleinert.

Im Zusammenhang mit der neuen Zulaufstrecke werden auch Verbesserungen für den Radverkehr sowie Straßensanierungsmaßnahmen und der barrierefreie Ausbau der Haltestelle Schwanseestraße des Bus 139 in Richtung Klinikum Harlaching umgesetzt. Ferner sind umfangreiche Umverlegemaßnahmen an Ver- und Entsorgungsleitungen, Anpassungen an den Lichtsignalanlagen und der Straßenbeleuchtung erforderlich.

Das Planfeststellungsverfahren für den neuen Trambetriebshof Ständlerstraße läuft bereits.

Mehr Informationen zum neuen Tram-Betriebshof Ständlerstraße gibt es auf mvg.de/bhs.

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