26.07.2021

SWM: Information für die Medien

Neuer Gasturbo für Energiestandort Süd

Zum dritten Mal innerhalb von 16 Monaten hat ein Schwertransporter mit Elementen für eine neue Gas- und Dampfturbinenanlage den SWM Energiestandort Süd erreicht. Die Gasturbine und der dazugehörige Generator, die am Sonntagnachmittag in München-Sendling landeten, dienen der Kompletterneuerung der Gas- und Dampfturbinenanlage1 (GuD1). Es folgt noch ein weiterer Transport für die Dampfturbine voraussichtlich im Herbst 2021.

Im Vorjahr waren mit zwei Transporten zwei neue Gasturbosätze (jeweils Turbine und Generator) für die benachbarte GuD2 am gleichen Standort angeliefert worden.

Eine logistische Meisterleistung
Die Maße der Turbine sind immens – entsprechend aufwendig ist der Transport vor allem durch Münchens Innenstadt. Für die Turbine und den Trafo mit je 210 Tonnen Gewicht und 5 x 5 Meter Umfang war ein Tieflader mit 87 Meter Länge, 42 Achsen und 529 Tonnen Gesamtgewicht vonnöten.

An neuralgischen Punkten in der Stadt mussten im Vorfeld Ampeln abmontiert werden. Zudem wurde die Last von Turbine und Generator für das letzte Wegstück auf zwei Tieflader verteilt, um die erlaubte Auslastungsgrenze von Brücken und Tunnels einzuhalten. Der Hersteller GE, die Transportfirma, SWM und Polizei arbeiteten für das logistische Meisterstück intensiv zusammen.

Aus seinen Einzelteilen zusammengefügt wurde der Turbo im GE-Werk in Belfort. Von dort ging es per Schiff bis zum Hafen in Kelheim. Dort ist der Schwertransport im Konvoi mit Begleitfahrzeugen am 16. Juli gestartet. Gefahren wurde die ersten fünf der insgesamt sechs Etappen abends und nachts. Ausnahme war der letzte Streckenabschnitt am Sonntag. Freitagnacht absolvierte er seinen vorletzten Abschnitt bis zur Ludwigstraße. Nach einer ganztägigen Pause am Samstag, um Behinderungen für den Stadtverkehr so gering wie möglich zu halten, bewegte er sich am Sonntag ab 6 Uhr früh zu seinem Ziel in Sendling, das er gegen 14.30 Uhr erreichte.

Die Maschinenteile ersetzen die alte Anlage aus dem Jahr 1979. Die neue GuD1 soll durch den Einsatz modernster Technik künftig auch anteilig Biomethan oder Wasserstoff nutzen können. Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM: „Die Kraft-Wärme-Kopplung, die wir am Standort Süd mit zwei Anlagen betreiben, ist eine sehr effiziente und umweltschonende Art der Energienutzung: Die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme wird in mehreren Schritten zur Fernwärmeerzeugung weiterverwendet. Der Clou bei unserer neuen GuD1 ist, dass sie darüber hinaus die Möglichkeit bietet, hier auch regenerative Brennstoffe als Energieträger der Zukunft zu nutzen.“ Voraussichtlich Ende 2023 soll die Anlage ans Netz gehen.

Wandel des traditionsreichen Energiestandorts
Bei der GuD2 steht währenddessen Ende August „first fire“ an, sie wird also erstmals angefahren. Zur Heizsaison 2021 geht die Anlage dann in Betrieb und liefert Strom und Fernwärme für die Münchnerinnen und Münchner. Im Mai waren nach einer coronabedingten Zwangspause die 2020 gelieferten Anlagenteile in die freigeräumte Turbinenhalle gebracht und montiert worden.

Der Energiestandort Süd steht für den Wandel von der alten zur neuen Energiewelt: Seit 1899 wird hier Strom für die Stadt erzeugt. Nach Phasen mit Kohle- und Müllverbrennung ist seit rund zwei Jahrzehnten die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf Erdgasbasis Stand der Technik. Die Zukunft gehört zunehmend den Erneuerbaren Energien.

Der alte, ehemals 175 Meter hohe Kamin aus der Zeit der Müllverbrennung ist mittlerweile nahezu vollständig abgetragen. Es steht noch ein Sockel von 14 Metern auf dem Dach.

Auf der Nordseite des Geländes zwischen Isarkanal, Schäftlarnstraße und Großmarkthalle geht ebenfalls zur Heizsaison 2021 Deutschlands größte Geothermieanlage ans Netz. Sie wird Ökowärme für mehr als 80.000 Menschen liefern. In den kommenden Jahren entsteht dort noch ein Wärmespeicher. Und voraussichtlich ab 2022 wird die neue große Fernkältezentrale klimafreundliche Fernkälte liefern. Sie wird bis 2029 fortlaufend ausgebaut, um den steigenden Bedarf in der Innenstadt abzudecken.

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