Leitzachwerke: Wasserkraft und Umweltschutz

Gewässer werden fischfreundlich ausgebaut

21.07.2020 | Mit 500.000 Euro beteiligen wir uns an Maßnahmen, um die Flüsse ökologisch aufzuwerten, die unser Leitzachkraftwerk speisen: So werden Barrieren entfernt, damit Fische und Kleinstlebewesen besser wandern können.

Das Leitzachwerk liegt 40 Kilometer südöstlich von München. Sein großes Speicherbecken Seehamer See wird aus den Flüssen Leitzach, Mangfall und Schlierach gespeist. 2017 haben wir für das Leitzachwerk 1 vom Landratsamt Miesbach als zuständiger Wasserrechtsbehörde das Wasserrecht für weitere 30 Jahre bewilligt bekommen. Im Vertrag vereinbart ist eine größere Mindestwassermenge. Sie wird zudem dem jahreszeitlich schwankenden Wasservorkommen angepasst. So können Fische besser zu ihren Laichplätzen gelangen.

500.000 Euro für ökologische Verbesserung

Zu den weiteren ökologischen Auflagen gehört, die Flüsse ökologischer durchgängiger zu gestalten und die Struktur der Gewässer zu verbessern. Dazu ersetzt das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim nach und nach die bestehenden Felsbrocken durch niedrigere Schwellen aus Wasserbausteinen, um Barrieren für Fische und Kleinstlebewesen zu beseitigen. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen leisten wir bis 2021 einen finanziellen Beitrag von insgesamt 500.000 Euro.

Drei Maßnahmen wurden realisiert, frisch fertig gestellt ist ein Umbau an einem Abschnitt der Leitzach: Mit einem Bagger wurden betonierte Schwellen im Fluss entfernt, die Barrieren für Fische darstellten. Stattdessen wurden flache Beckenstrukturen eingesetzt, über die Fische auch bei Niedrigwasser wandern können. 

Links die Baggerarbeiten, rechts der Nachher-Zustand der Leitzach bei Niederhasling.
(Fotos: Wasserwirtschaftsamt Rosenheim)

Das Leitzachwerk: Ökostrom aus Wasserkraft

Seit 1913 erzeugt das Leitzachwerk Ökostrom aus Wasserkraft, im Jahr 144 Millionen Kilowatt Ökostrom, das ist genug für rund 58.000 Münchner Haushalte. Als Oberwasserspeicher des Pumpspeicherkraftwerks dient der Seehamer See. Nach dem Durchfließen der drei Turbinen wird ein Großteil des Wassers in drei angelegten Becken gespeichert. Nach Bedarf kann es wieder in den Seehamer See zurückgepumpt werden, der dadurch zu einem natürlichen Energiespeicher wird.

Am Auslauf der Unterwasserbecken hat das Laufwasserkraftwerk Leitzach 3 die Aufgabe, die den Flüssen entnommene Wassermenge gleichmäßig über 24 Stunden wieder an die Mangfall abzugeben. Im Unterwasser von Leitzach 3 ist die Mangfall bereits mit Schlierach und Leitzach zusammengeflossen. Durch den Betrieb des Leitzachwerks hat sich am Seehamer See ein Fauna-Flora-Habitat und Vogelschutzgebiet entwickelt. Die Leitzachwerke fügen sich mit ihren drei Unterwasserbecken ideal in das Landschaftsbild ein.

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