Gemeinwohlbilanz

SWM Wasserkraft handelt ökologisch und sozial

13.02.2023 | Die SWM Wasserkraft produziert in 14 Anlagen Ökostrom für München. Dabei hält sie den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich, indem sie ökologische Ausgleichsräume und teils sogar ganz neue Lebensräume schafft. Dass die SWM Wasserkraft damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet, bestätigt ihr erster Gemeinwohlbericht. Er beschreibt den Nutzen der SWM Wasserkraft für Werte wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung.

Gemeinwohlbilanz der SWM Wasserkraft

Grüner Strom aus Wasserkraft für München

Die Wasserkraftwerke der SWM erzeugen Strom aus erneuerbaren Quellen: durchschnittlich 357 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Zu unseren Anlagen gehören große, alte und bereits mehrfach modernisierte Kraftwerke wie die Isarwerke, die Leitzachwerke in Feldkirchen-Westerham und die Uppenbornwerke zwischen Moosburg und Landshut. Jünger sind die Stadtbachstufe auf Höhe des Isarwerks 3 oder das Praterkraftwerk im Flussbett der Münchner Isar. Zum Anlagenpark gehören auch kleinere Anlagen wie das Maxwerk im Stadtzentrum oder die Floriansmühle in Freimann.

Wasserkraftanlagen der SWM

Neben der Erzeugung von Ökostrom stellt die SWM Wasserkraft auch Netzdienstleistungen bereit: Die sogenannte Primärregelung, Sekundärregelung und Minutenreserve stabilisieren das Stromnetz. Da sie die schwankende Erzeugung aus Solar- und Windanlagen ausgleichen, sind sie für das Gelingen der Energiewende von großer Bedeutung.

Dem Gemeinwohl verpflichtet

Als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge ist die SWM Wasserkraft dem Wohl der Einwohner*innen Münchens und seiner Region verpflichtet. Um unseren Beitrag zum Gemeinwohl zu belegen, haben wir einen Gemeinwohlbericht erstellt und durch einen unabhängigen Prüfer auditieren lassen.

Das Ergebnis: Die SWM Wasserkraft hat in der Gemeinwohlbilanz einen hervorragenden Wert von 430 Punkten erhalten. Das bestätigt, dass die SWM Wasserkraft gemeinwohlorientiert handelt und für Werte wie ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde steht.

Der Gemeinwohlbericht der SWM Wasserkraft zum Download:

Gemeinwohlbericht SWM Wasserkraft

So entstand die Gemeinwohlbilanz der SWM Wasserkraft

Eine zehnköpfige Projektgruppe hat den Gemeinwohlbericht für die Wasserkraft innerhalb von sechs Monaten erarbeitet. Berichtszeitraum sind die Jahre 2019 und 2020. 

Die Gemeinwohl-Ökonomie e. V. als externer Prüfer bewertete anhand des Berichts, wie gut die SWM Wasserkraft die Werte Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung umsetzt, jeweils im Verhalten gegenüber den fünf Berührungsgruppen: Lieferant*innen, Eigentümer und Finanzpartner, Mitarbeiter*innen, Kund*innen und gesellschaftliches Umfeld. 20 Kriterien wurden auf diese Weise untersucht.

Unternehmerischer Erfolg wird bei dieser Art der Bilanzierung also nicht nur am finanziellen Ergebnis, sondern auch an seinem Beitrag zum Gemeinwohl gemessen.

Hier konnte die SWM Wasserkraft punkten:

Eingriffe ins Ökosystem werden minimiert

Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Erzeugung von Strom immer mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden ist. Wir legen großen Wert darauf, notwendige Eingriffe ins Ökosystem so gering wie möglich zu halten. 

Die Flächen der Wasserkraft werden daher ökologisch bewirtschaftet. Mit diversen Projekten stellen wir sicher, dass Wasserlebewesen die Wehre durchqueren können – die ökologische Durchgängigkeit also gegeben ist.

Umweltschutz bei den Leitzachwerken

Besonders positiv ist dem Auditor aufgefallen, dass sich in den vergangenen 100 Jahren entlang der künstlich angelegten Kanäle und Speicherbecken rund um unsere Kraftwerksanlagen schützenswerte Naturräume entwickelt haben.

Die Fauna-Flora-Habitat-Gebiete, Landschaftsschutzgebiete oder sogar Natura-2000-Gebiete bieten vielen streng geschützten und vom Aussterben bedrohten Tierarten einen wertvollen Lebensraum – gerade in den klimawandelbedingt häufiger vorkommenden Trockenperioden. Nicht nur unzählige bedrohte Vogelarten, sondern insbesondere auch Wasserlebewesen finden hier ein Zuhause. 

Der Seehamer See ist der Speichersee der Leitzachwerke und ein einzigartiges Biotop. Hier rasten und brüten viele seltene Vogelarten.

Energieerzeugung am Seehamer See

Modernisierungen führen zu hohem „Erntefaktor“

Unsere Wasserkraftwerke zeichnen sich gerade auch durch ihren hohen „Erntefaktor“ aus, also dem Verhältnis von erzeugter zu für Bau und Betrieb eingesetzter Energie. Wir nutzen Anlagen, die meist 100 Jahre und älter sind, die wir aber laufend modernisiert und an die Erfordernisse des Energiemarkts angepasst haben.

Ein Großteil der Investitionen bleibt dabei in der Region, weil sich insbesondere lokal tätige Firmen bei der Vergabe der speziellen Aufgaben durchsetzen.

Um die Stromerzeugung aus Wasserkraft zu steigern, setzen wir insbesondere auf Effizienzsteigerungen an bestehenden Anlagen, die allerdings – trotz ihres Alters – bereits jetzt schon sehr hohe Wirkungsgrade aufweisen. So konnten wir durch eine verbesserte Steuerung den Wirkungsgrad der knapp 100 Jahre alten Turbinen im Uppenbornwerk 1 so steigern, dass nun jährlich 400 Haushalte zusätzlich mit Ökostrom versorgt werden können. Und am Isarwerk 3 konnten wir durch den Bau eines strömungsoptimierten Pfeilers die Anströmung der Turbinen so verbessern, dass zusätzlicher Ökostrom für etwa 80 Münchner Haushalte erzeugt wird.

Rücksicht auf unterschiedliche Interessen

Wasser ist ein sehr kostbares Gut und verschiedene Nutzer*innen haben unterschiedliche Interessen daran. Als kommunales Unternehmen sind wir regional verwurzelt und engagieren uns langfristig. Uns ist an einem guten Miteinander gelegen, und so versuchen wir, die verschiedenen Nutzungsinteressen an den Gewässern, für die wir verantwortlich sind, bestmöglich auszutarieren.

Zur Versorgung des Maria-Einsiedelbachs konnten wir z. B. eine technische Lösung entwickeln, die es uns ermöglicht, den Freizeitsport im Ländkanal deutlich auszuweiten, ohne auf die Erzeugung von Ökostrom zu verzichten.

Und am Seehamer See haben wir uns mit Anwohner*innen, Vogelschützer*innen und Fischer*innen auf Randbedingungen zur Nutzung des Sees verständigt, die allen Interessen bestmöglich gerecht werden.

Motivation und Herausforderung

„Auch in unserem Fachbereich hat der Bilanzierungsprozess dazu geführt, dass die Kolleg*innen, für die die wichtigsten Motivationsquellen der Dienst für die Gemeinschaft und die ökologisch verträgliche Stromerzeugung sind, sich noch stärker mit den Auswirkungen unseres täglichen Handelns auseinandergesetzt haben. Die kommenden Jahre werden für die Wasserkraft herausfordernd, denn wir müssen viele angestoßene Maßnahmen erfolgreich zum Abschluss bringen. Die sehr gute Bewertung des Auditors ist daher Ansporn und Herausforderung zugleich.“

Christoph Rapp
Leiter des SWM Bereichs Wasserkraft

 

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