Warum ist Energie für Verbraucher*innen teurer geworden?
20.09.2023 | Ob für Sprit, Strom oder Gas: Verbraucher*innen müssen sich auf höhere Energiepreise einstellen. Warum? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Energie ist für die Verbraucher*innen deutlich teurer geworden. Für den Anstieg der Kosten für Strom, Erdgas und Co. gibt es mehrere Gründe. Wir beantworten häufige Fragen der SWM Kund*innen – und geben Tipps, wie Sie als Verbraucher*in sparen können.
Warum sind die Energiepreise zwischenzeitlich so massiv angestiegen?
Hierfür sind mehrere Faktoren verantwortlich. 2021 wuchs die Nachfrage nach Energie zunächst durch die Industrie, die sich von der Corona-Krise erholte. Zusätzlich spielte die zurückgehende Erdgasproduktion in Europa und die kühle Witterung im Jahr 2021 eine Rolle. Vor allem aber hatten der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die inzwischen unterbliebenen Gaslieferungen aus Russland zur Folge, dass die Preise für Erdgas zwischenzeitlich enorm gestiegen sind. Das wirkte sich auch auf den Strompreis aus, weil Energie im Voraus beschafft wird. Für die Preissprünge beim Strom waren also vor allem die stark gestiegenen Gaspreise verantwortlich.
Was hat Erdgas mit meinem Strompreis zu tun?
Erdgas wird nicht nur zum Heizen und für Warmwasser gebraucht, sondern auch für die Produktion von Strom eingesetzt. Wie genau? Gas wird verbrannt, sein Dampf treibt Turbinen an, die an Stromgeneratoren gekoppelt sind. Im Vergleich zu anderen konventionellen Energieträgern wie Kohle oder Öl ist Erdgas klimafreundlicher. Deshalb ist es in der Stromproduktion als sogenannte Brückentechnologie wichtig, bis genug Strom aus erneuerbaren Energiequellen produziert werden kann. Steigt der Preis für Erdgas, steigt er folglich auch für Strom.
Warum wirken sich die Kosten für konventionelle Stromerzeugung auch auf Ökostrom aus?
Stromerzeugung und Strombeschaffung bzw. -vertrieb sind zwei voneinander getrennte Geschäfte. Der von den SWM produzierte Strom wird am Großhandelsmarkt verkauft – dort wiederum beschafft der SWM Vertrieb bedarfsgerecht Strom, bevor er ihn an die Kund*innen verkaufen kann.
Den Großhandelspreis für die Energie bestimmen Angebot und Nachfrage an der Strombörse. Dort wird jedoch nicht unterschieden zwischen konventionell produziertem Strom (z. B. aus Gas, Kohle, Kernenergie) und grünem Strom aus erneuerbaren Energien. Steigende Kosten bei der konventionellen Stromerzeugung und damit steigende Großhandelspreise wirken sich also im gleichen Maß auf die Preise für Ökostrom aus. Hinzu kommt, dass sich der Preis für Haushaltsstrom in Deutschland aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt (siehe nächster Punkt). Das alles wirkt sich auf die Tarife für Verbraucher*innen aus.
Wie kommt der Strompreis für Haushalte zustande?
In Deutschland setzt sich der Preis für Haushaltsstrom aus drei Teilen zusammen:
- Steuern, staatliche Abgaben und Umlagen machen aktuell ca. 27 Prozent des Strompreises aus.
- Etwa 21 Prozent beträgt der Anteil für Netzentgelte, also für das Betreiben der Stromnetze (instand halten, erneuern, erweitern) und für die Messung.
- Stromanbieter bekommen rund 52 Prozent dafür, dass sie den Strom beschaffen, für den Vertrieb und den Kundenservice.
Steigende Energiepreise: Was kann ich als Verbraucher*in tun?
Haushalte, die mit Öl oder Gas heizen und auf ein Auto angewiesen sind, spüren Preiserhöhungen besonders deutlich. Worauf sollten Verbraucher*innen achten, um die Energiekosten möglichst gering zu halten? Unsere Tipps:
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