Solarpark Ismaning
Energiewende in der Region – gemeinsam und mit Augenmaß
Die Energiewende in der Metropolregion München ist und bleibt eine große Herausforderung. Solarenergie spielt dabei eine tragende Rolle. Um München und das Umland künftig zuverlässig mit regenerativer Energie zu versorgen, braucht es die enge Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt und den Umlandgemeinden.
Im Ismaninger Moos, nordöstlich von München, planen die Stadtwerke München (SWM) eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage. Sie entsteht auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (hauptsächlich Grünland), die dem Bayerischen Rundfunk und der Landeshauptstadt München gehören. Die Fläche ist seit vielen Jahren durch die Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks charakterisiert.
Der Solarpark wird vollständig von den SWM geplant, gebaut und betrieben. Ziel ist es, die Energiewende in der Region voranzutreiben – mit einem Projekt, das Rücksicht auf Natur, Landschaft und Erholung nimmt. Mit der Nutzung der Sonnenenergie setzen die SWM auf erneuerbare Energien und leisten einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiezukunft.
Kennzahlen
Solarpark Ismaning im Überblick
- Geplanter Baubeginn: voraussichtlich ab 2027 / 2028
- Inbetriebnahme: geplant für 2028
- Größe des Solarparks: circa 43 Hektar
- Fläche für das Umspannwerk: circa 0,3 Hektar
- Leistung: circa 51 Megawatt-Peak (MWp)
- Jährliche Stromerzeugung (Prognose): circa 60.000 Megawattstunden (MWh)
(ausreichend für etwa 24.000 Haushalte mit einem Stromverbrauch von 2,5 MWh/Jahr bzw. gut 17.000 Haushalte mit einem Stromverbrauch von 3,5 MWh/Jahr) - Netzeinspeisepunkt: Zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz soll ein Umspannwerk an der Hochspannungsleitung im Südwesten errichtet werden. Zudem wird die Umsetzung eines Batteriespeichers geprüft.
Standort
Sender Ismaning
Der Standort der PV-Anlage liegt im Norden des Landkreises München auf dem Gebiet der Gemeinde Ismaning. Zudem ist eine Erweiterungsfläche mit einer Größe von circa 4 Hektar im Westen des geplanten Solarparks geplant. Hierzu wird ebenso ein Genehmigungsverfahren durchgeführt.
Prägend ist am Standort die Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks. Sie ist seit 1932 in Betrieb und gehört damit in Deutschland zu den ältesten ihrer Art.
Lageplan des Solarparks Ismaning
Verträgliche Standortwahl und umweltorientierte Planung
Die Projektplanung erfolgt in enger Abstimmung mit der Gemeinde Ismaning und den Grundstückseigentümern. Das sind der Bayerische Rundfunk und die Landeshauptstadt München.
Luftbild mit schematischer Darstellung von drei der vier geplanten Teilflächen des Solarparks Ismaning
Standort rund um die BR-Sendeanlage
Der Standort rund um die BR-Sendeanlage hat vergleichsweise geringe Auswirkungen auf Mensch und Natur im Gemeindegebiet. Die Erholungsfunktion des Gebiets soll soweit möglich erhalten bleiben, wobei das betreffende Gelände wegen zahlreicher Entwässerungsgräben bereits heute schwer zugänglich oder teils eingezäunt ist.
- Alle bestehenden öffentlichen Wege, Wander- und Spazierwege bleiben erhalten.
- Durch den Abstand des Solarparks zu Gehölzen und Gräben bleibt die Zugänglichkeit zu Randbereichen gewahrt.
- Es werden keine Bäume gefällt.
- Punktuelle Versetzungen von Hecken sind möglich.
Umweltschutz
Naturraum und Artenvielfalt
Das Projekt befindet sich aktuell in einem frühen Planungsstadium. Für uns als SWM ist klar: Erneuerbare-Energien-Anlagen müssen sich in die örtlichen Gegebenheiten einfügen und mit Rücksicht auf Natur und Landschaft entwickelt werden. Ein entsprechendes Konzept wird derzeit erarbeitet und im weiteren Projektverlauf transparent kommuniziert.
Bei anderen SWM Solarparks, etwa in Stachusried, setzen wir bereits gezielt ökologische Maßnahmen um: Dazu zählen Blühstreifen zur Förderung der Insektenvielfalt, strukturreiche Randbereiche als Lebensraum für Kleintiere sowie Sichtschutzpflanzungen zur landschaftlichen Einbettung. Solche Erfahrungen fließen auch in die Planung künftiger Projekte ein. Auch eine Schafbeweidung der Fläche wird angestrebt. Erste Anfragen dazu liegen bereits vor. Ob und wie dies konkret umgesetzt werden kann, wird im weiteren Projektverlauf geprüft und abgestimmt.
Solarpark Stachusried
Was bereits heute feststeht: Die Fläche ist landwirtschaftlich geprägt, aber nicht als Ganzes naturschutzrechtlich geschützt – dennoch legen wir großen Wert auf den Schutz von Flora und Fauna. Insbesondere die Gräben in den Randbereichen genießen besonderen Schutzstatus. Solarparks bieten ökologische Vorteile. Die Bewirtschaftung der Solarparkflächen erfolgt extensiv, angepasst an ein naturverträgliches Konzept, das insbesondere die Biodiversität fördert. Durch naturnahe Eingrünung (wie Sträucher und Hecken) entstehen Vorteile für Flora und Fauna.
- Artenschutzrechtliche Gutachten ordnen die Eingriffe als vertretbar ein.
- Es werden keine Feuchtbiotope oder Gehölze entfernt. Die bereits bestehende Eingrünung bleibt erhalten und wird punktuell erweitert.
- Wildkorridore gewährleisten die Durchgängigkeit für Wildtiere.
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Es werden unabhängige Gutachten (beispielsweise Bodengutachten) durchgeführt.
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Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden.
Technik und Infrastruktur
Die technische Umsetzung erfolgt ressourcenschonend und ohne zusätzliche verkehrstechnische Erschließungsmaßnahmen.
- Zum aktuellen Planungszeitpunkt sind keine neuen Straßen erforderlich. Die Anlage wird über bestehende Wege erschlossen.
- Das Verkehrsaufkommen während des Baus wird möglichst gering gehalten.
- Wartung und Betrieb verursachen nur geringes Verkehrsaufkommen.
- Die Montagehöhe und die Abstände zwischen den Modulreihen werden im Bebauungsplanverfahren festgelegt.
Partnerschaftlich vor Ort
Grundsätzlich arbeiten wir bei der Umsetzung unserer Projekte gerne mit Partnerunternehmen aus der Region zusammen, um lokale Wertschöpfung zu fördern und die regionale Verankerung zu stärken. Gleichzeitig sind wir als kommunales Unternehmen an gesetzliche Vorgaben und Ausschreibungsverfahren gebunden. Welche Partner/Unternehmen konkret eingebunden werden können, entscheidet sich daher erst im weiteren Projektverlauf.
Als kommunales Unternehmen stehen wir im engen Austausch mit den jeweiligen Standortgemeinden, in diesem Fall mit der Gemeinde Ismaning, und sind stets bemüht, gemeinsam tragfähige Perspektiven für eine mögliche kommunale Teilhabe zu entwickeln. Ob und in welcher Form sich daraus konkrete Optionen ergeben, wird im weiteren Projektverlauf geprüft und abgestimmt.
Genehmigungsverfahren
Das Projekt befindet sich derzeit in der Planungs- und Genehmigungsphase. Aktuell läuft das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Ismaning. Die Gemeinde hat dafür eine erste Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt.
Im weiteren Verlauf des Projekts wird es während des Bebauungsplanverfahrens eine weitere Öffentlichkeitsbeteiligung geben. Herrin dieses Verfahrens ist auch hier die Gemeinde Ismaning.
Haben Sie Anregungen oder Fragen?
Das Projektteam der SWM steht Ihnen gerne zur Verfügung.
- E-Mail: pv.freiflaeche@swm.de