Elektromobilität

E-Auto laden an öffentlichen Ladestationen

01.12.2025 | Fast jeder fünfte Neuwagen in Deutschland fährt inzwischen elektrisch. Auch in München sind immer mehr Fahrer*innen elektrisch unterwegs. Haben Sie bereits ein E-Auto? Oder überlegen Sie umzusteigen? Dann haben Sie wahrscheinlich einige Fragen, wie das öffentliche Laden funktioniert und was Sie dabei beachten sollten. Wir erklären es Ihnen:

Wie finde ich öffentliche Ladepunkte?

Wer unterwegs einen Ladepunkt sucht, findet im SWM more Kundenportal schnell und bequem alle wichtigen Informationen. Das Portal zeigt eine Übersicht der Ladepunkte in der Umgebung und ob sie aktuell verfügbar sind. Dazu bekommen Sie Detailinfos wie die unterstützten Steckerarten und die maximale Ladeleistung am jeweiligen Standort. So behalten Sie jederzeit den Überblick, ob für den Alltag, für eine spontane Erledigung oder eine längere Strecke.

SWM more Kundenportal

Für zusätzliche Unterstützung unterwegs gibt es auch Navigations- und Kartensysteme wie Google Maps oder Apple Karten, die bei der Ladepunkt-Suche sowie bei der Planung Ihrer Route hilfreich sein können.

Öffentliche Ladestationen in München

In München haben wir ein dichtes Ladenetz aufgebaut: Rund 1.400 öffentlich zugängliche SWM Ladepunkte stehen im Großraum München zur Verfügung und es werden stetig mehr. So machen wir das Laden unterwegs zu einem festen Bestandteil der klimaschonenden Mobilität in der Stadt.

Öffentliche Ladestationen

Wie bezahle ich am Ladepunkt?

Wer ein Elektroauto öffentlich laden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, den Ladevorgang zu starten und zu bezahlen. Am häufigsten wird dafür eine Ladekarte oder eine App genutzt, mit denen der Ladepunkt freigeschaltet und die Kosten automatisch abgerechnet werden.

Mit der SWM Ladekarte erhalten Kund*innen Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk an Ladepunkten in ganz Deutschland und zahlreichen europäischen Ländern. Möglich macht dies das sogenannte Roaming, also die Vernetzung verschiedener Anbieter. Die SWM Ladekarte können Sie deutschlandweit bestellen und mit ihr auch unterwegs unkompliziert laden.

Die Bestellung läuft über das Portal SWM more, das mit dem M-Login zugänglich ist:
SWM more Kundenportal

Eine Übersicht der im Ladenetz-Verbund zusammengeschlossenen Anbieter finden Sie hier:
Ladenetz-Verbund

Neben der Nutzung von Ladekarten oder Apps ist in Deutschland auch die Ad-hoc-Zahlung möglich: Alle öffentlich zugängliche Ladepunkte bieten spontane Bezahlmöglichkeiten – zum Beispiel das Zahlen über einen QR-Code gescannt oder über ein Zahlungsterminal.

Welche Lade-Arten gibt es?

Öffentliche Ladepunkte unterscheiden sich vor allem in der Ladeleistung:

Beim Normalladen (AC) fließen bis zu 22 Kilowatt. AC-Laden eignet sich besonders dann, wenn das Auto ohnehin länger steht, zum Beispiel im Einkaufszentrum.
Das Schnellladen (DC) bietet deutlich höhere Leistungen ab 50 Kilowatt. Viele Fahrzeuge sind damit in 20 bis 40 Minuten auf 80 Prozent geladen. Eine häufige Sorge ist, dass häufiges Schnellladen die Batterie belastet. Doch dank integrierter Batterie-Managementsysteme wird die Ladeleistung automatisch reguliert, was die Batterie schützt. Welche Faktoren die Lebensdauer der Batterie beeinflussen, erfahren Sie hier: E-Auto-Batterie
Das Laden an DC-Ladepunkten ist in der Regel teurer als an AC-Ladepunkten, da die Bereitstellung der hohen Leistung mit höheren Kosten verbunden ist.
Noch schneller geht das Laden mit High Power Charging (HPC). Hier sind Leistungen bis zu 350 Kilowatt möglich. Geeignete Fahrzeuge gewinnen so in 15 Minuten genügend Reichweite für mehrere hundert Kilometer.
Falls eine noch höhere Ladeleistung erforderlich ist, bieten Mega-Watt-Charging (MWC)-Ladepunkte mit bis zu 3,75 Megawatt eine leistungsstarke Alternative. Aktuell findet sich diese Technologie vor allem im gewerblichen Bereich, wird aber für das öffentliche Laden von E-LKW zunehmend interessanter.

Rund 20 Prozent aller öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Deutschland sind Schnellladepunkte. In München können Fahrer*innen zwischen rund 2.894 Normalladepunkten und 299 Schnellladepunkten wählen.

Welche Stecker-Arten gibt es?

Damit das Laden problemlos funktioniert, müssen Fahrzeug, Stecker und Kabel zusammenpassen. An öffentlichen Ladepunkten in Deutschland sind inzwischen klare Standards etabliert:

Der Typ 2-Stecker (AC) ist der verbindliche Standard für das Wechselstromladen (Normalladen) an öffentlichen Ladepunkten. Nach der europäischen Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR) muss jeder AC-Ladepunkt in Deutschland mindestens mit einem Typ 2-Anschluss ausgestattet sein.
Der CCS-Stecker (DC), auch als Combo 2 bekannt, ist der Standard für Schnelladen mit Gleichstrom. Bei Schnellladepunkten schreibt die AFIR die Ausstattung mit diesem Anschluss vor.

Der CHAdeMO-Stecker war vor allem bei älteren japanischen Fahrzeugen beliebt, verliert in Deutschland aber zunehmend an Bedeutung und wird bei neuen Ladepunkten kaum noch verbaut. Wer einen CHAdeMO-Anschluss an seinem Fahrzeug hat, kann einen „CCS zu CHAdeMO-Adapter" nutzen.
Auch Tesla setzt in Europa mittlerweile auf den CCS-Standard. Neuere Tesla-Modelle verfügen serienmäßig über den CCS-Anschluss, ältere Modelle können per Adapter laden.

Wichtig für den Alltag sind außerdem die verschiedenen Ladekabel-Standards:

Mode 3: Hierbei handelt es sich um das übliche Kabel für das Normalladen. Es wird oft vom Hersteller geliefert oder ist fest an Wallboxen beziehungsweise Ladesäulen angebracht.
Mode 4: Dieser Standard ist für Schnelllade-Vorgänge gedacht. Das Schnelllade-Kabel ist fest an der Ladesäule installiert und Nutzer*innen müssen selbst kein eigenes Kabel dabei haben.

Durch standardisierte Stecker und Kabel können sowohl E-Fahrzeuge als auch Plug-In-Hybride (PHEV) an nahezu allen Ladepunkten Energie tanken – eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich die Elektromobilität im Alltag etabliert.

Wie entwickelt sich die Lade-Infrastruktur in Zukunft?

In Deutschland sind bereits über 175.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Betrieb, und das Netz wächst kontinuierlich weiter. Künftig liegt der Fokus darauf, die Lade-Infrastruktur noch flächendeckender und leistungsstärker auszubauen. Ziel ist es, eine zuverlässige Versorgung zu schaffen, die sowohl den Anforderungen des Alltags als auch längeren Fahrten gerecht wird.

Ein zentraler Trend ist die Verbreitung von Schnelllade-Punkten, damit E-Autos innerhalb weniger Minuten große Reichweiten nachladen können. Gleichzeitig gewinnen intelligente Ladelösungen an Bedeutung. Dazu gehören Lastmanagement-Systeme zur Steuerung der Netzbelastung, die Integration öffentlicher Ladepunkte in Smart Grids sowie perspektivisch auch das bidirektionale Laden (Vehicle-to-Grid).

Bidirektionales Laden von E-Autos

Auch die europäische AFIR-Regelung treibt den Ausbau voran, indem sie verbindliche Ziele für den Ausbau und die Leistungsfähigkeit von Ladepunkten in allen EU-Mitgliedsstaaten vorgibt. Dadurch soll Elektromobilität langfristig noch attraktiver, alltagstauglicher und klimafreundlicher werden.