Wie wird man Busfahrer*in bei der MVG?
24.01.2023 I Als Fahrschullehrer bereitet David Schwaiger seine Schüler*innen auf die Münchner Straßen vor – und das mit Leib und Seele. Aber wie wird man Busfahrer*in und wie lange dauert die Ausbildung? Im Interview beantwortet der Profi sieben häufige Fragen.
Busfahrer*in werden ohne Führerschein und Ausbildung? Welche Voraussetzungen es für den Job gibt, weiß Fahrlehrer David Schwaiger. Seit 2009 ist er bei der MVG tätig und sorgt dafür, dass seine Schüler*innen ihre Fahrgäste künftig sicher durch den Münchner Straßenverkehr bringen. Ab wann kann man Busfahrer*in werden und ist der Job auch etwas für Quereinsteiger*innen? Im Interview beantwortet David Schwaiger diese und weitere Fragen.
Fahrlehrer David Schwaiger beantwortet sieben Fragen rund um den Berufseinstieg als Busfahrer*in
Fahrlehrer David Schwaiger, Quelle: privat
1. Ich möchte Busfahrer*in bei der MVG werden. Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?
David Schwaiger: Bei uns muss man 21 Jahre alt sein und die Fahrerlaubnis der Klasse B besitzen. Dann darf man für das gewerbliche Fahren eine sogenannte beschleunigte Grundqualifikation absolvieren.
2. Wie lange dauert die Ausbildung zum/zur Busfahrer*in?
Etwa viereinhalb Monate. In der Grundqualifikation müssen 140 Stunden absolviert werden: 10 Praxis- und 130 Theoriestunden, die man mit einer Prüfung der Industrie- und Handelskammer abschließt. Die Themen reichen von Technik über Ernährung bis hin zu gesetzlichen Vorschriften in der Personenbeförderung. Im Nachgang kommt die eigentliche Führerschein-Ausbildung. Erst dann geht’s in den Fahrbetrieb.
3. Kann ich Busfahrer*in werden als Quereinsteiger*in?
Ja. Unsere Fahrschüler*innen kommen aus den verschiedensten Branchen. Viele hatten bereits von klein auf den Traum, Bus zu fahren, viele kommen aus dem Handwerk. Während der Pandemie sind auch verstärkt Personen aus der Gastronomie zu uns gestoßen. Also wirklich querbeet.
4. Wie nehmen Sie den Fahrschüler*innen die Scheu vor den großen Fahrzeugen?
Unsere Busse sind 12 bis 23 Meter lang und 2,55 Meter breit, was bei einigen Respekt auslöst. Aber durch unseren Fahrsimulator mit VR-Brille und die theoretischen Grundkenntnisse führen wir alle schrittweise an das Busfahren heran. In den praktischen Fahrstunden starten wir mit langsamem Tempo. Unser Ansatz gibt uns recht: Unsere Fahrschüler*innen schneiden bei den Prüfungen sehr gut ab.
5. Können sich die Busfahrer*innen weiterbilden?
Ja, zum Beispiel zu Kombi-Fahrer*innen. Man besitzt dann einen Führerschein für den Bus und für die Straßenbahn und kann in die Zentral-Reserve aufsteigen. Oder man entscheidet sich für eine Fachlaufbahn als Verkehrsmeister*in. Vieles ist möglich.
6. Wie familienfreundlich oder flexibel ist der Beruf?
Ziemlich. Die SWM kommen den Fahrer*innen hier sehr entgegen. Es gibt einen Wunschdienstplan, wodurch die Fahrer*innen Mitsprache bei der Dienstplangestaltung haben. Busse fahren aber leider auch manchmal nachts oder in den frühen Morgenstunden – da müssen alle mal ran.
7. Welche Tipps haben Sie für angehende Busfahrer*innen?
Das Wichtigste ist Pünktlichkeit. Der Bus fährt auf die Minute genau – darauf legen wir in der Ausbildung sehr viel Wert. Lernen muss man auch, selbst wenn es einem schwer fällt. Das ist gerade bei älteren Kolleg*innen interessant, die lange Zeit keine Schulbank mehr gedrückt haben. Mein Tipp: Geduld haben.
Karriere bei den SWM: Busfahrer*in werden
Lust, das Steuer in die Hand zu nehmen und als Fahrer*in bei den SWM einzusteigen? Wer unser Team als Busfahrer*in (Voll- oder Teilzeit) verstärken möchte, braucht lediglich gute Deutschkenntnisse, Verantwortungsbewusstsein und eine ausgeprägte Servicementalität. Um alles Weitere kümmern wir uns. Auch ein Quereinstieg ist möglich.
Darüber hinaus bieten wir viele weitere, spannende Einstiegsmöglichkeiten. Einfach vorbeischauen:
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