Forschungsprojekt zu vernetzter E-Mobilität
20.07.2022 | Um unserer Vision, München zu einer digitalen vernetzte Smart City der Zukunft zu machen, einen Schritt näher zu kommen, beteiligen sich die SWM am dreijährigen Forschungsprojekt „unIT-e²“. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit über 30 Millionen Euro geförderte Vorhaben fokussiert sich auf die markt- und netzdienliche Integration der Elektromobilität mit Hilfe von interoperablen, intelligenten Ladekonzepten.
29 Projektpartner stellen sich der komplexen Thematik
Im Zentrum des Projekts stehen vier deutschlandweite Feldversuche, sogenannte Cluster, in denen von führenden Partnern aus den Bereichen Automobil- und Energiewirtschaft, IT und Ladeinfrastruktur sowie Wissenschaft Use-Cases entwickelt und in der Praxis demonstriert werden.
Die SWM beteiligen sich im städtischen Cluster „Cit-E-Life“, das die effiziente und sichere Integration von Elektromobilität im komplexen urbanen Umfeld der Städte Düsseldorf und München untersucht. Entlang der Prozesskette zwischen Automobil- und Energiewirtschaft sollen urbane Herausforderungen wie das Mehrparteienhaus identifiziert und Lösungen entwickelt werden.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Partnern im Cluster „TP Grid“ an sektorübergreifenden Grundlagen für die im Feldversuch eingesetzten Hard- und Softwarekomponenten sowie für die Steuerungs- und Regelungsstrategien.
Lösungen für das Verteilnetz der Zukunft
„Gebäude werden zu Kraftwerken, Energiespeichern, Heizwerken und Tankstellen - die Transformation erfordert einfache und praktikable Lösungsansätze.
In unIT-e² erproben wir bei den SWM Lösungen für das Verteilnetz der Zukunft und betrachten dabei Schnittstellen und Wirkmechanismen entlang der gesamten Prozesskette vom Übertragungsnetz bis in die Liegenschaft.“
Konrad Rogg, Leiter Cluster Cit-E-Life.MUC
Versuchslabor in München
Am 19. Juli 2022 fand in dem dafür bereitgestellten Testlabor auf dem SWM Campus gemeinsam mit den Clusterpartnern ein Plug-In-Fest statt. Dabei wurden die entwickelte Systemarchitektur und die verschiedenen Anwendungsfälle unter realen Laborbedingungen getestet. Dies bildete die Grundlage für die Feldversuche ab Ende 2022.
Neben der Umsetzung des Lademanagements nach VDE AR-E 28290-6-1, dem Planungs- und Fahrplanmanagement, liegt der Schwerpunkt der Feldtests auf der Integration und Verwendung des virtuellen Kraftwerks der SWM.
Systemintegration von Elektromobilität
Prozessuale Herausforderungen, die sich z. B. aus der Koordination von marktlichen und regulatorischen Steuereingriffen ergeben, sollen in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern gelöst werden.
Bereits heute tragen die M-Ladelösungen der SWM zu einem emissionsfreien Fahren von Elektroautos mit M-Ökostrom bei. Durch die Abrechenbarkeit von Roamingkund*innen und der Weiterentwicklung zum netzdienlichen Laden wollen wir die Systemintegration von Elektromobilität fördern und so den Herausforderungen der dezentralen Energiewende begegnen.
Gebäude als Gesamtes betrachten
Wir setzen uns für einfache und praktikable Lösungen für eine sichere, umsetzbare und betreibbare Infrastruktur ein. Diese sind notwendig, denn das Verteilnetz wird der zentrale Schauplatz der Energiewende. Dezentrale Erzeugung und eine deutliche Zunahme flexibler Anlagen im privaten und industriellen Bereich werden eine Herausforderung für Handwerk, Netzbetreiber, Vermarkter und Eigentümer.
Vorherige Forschungsprojekte haben bereits gezeigt, dass eine individuelle Anlagensteuerung nicht sinnvoll ist, sondern dass Gebäude als Gesamtes betrachtet werden müssen. Um Leistungsvorgaben am Netzanschlusspunkt vergeben zu können, muss eine standardisierte digitale Schnittstelle zwischen Netz und Gebäude implementiert werden.
Die Umsetzung dieser Vorgabe im jeweiligen Gebäude erfolgt dann lokal durch eine Gegenstelle, ein standardisiertes Energiemanagementsystem (EMS), das die optimale Fahrweise der verfügbaren flexiblen Anlagen umsetzt.
Dies ermöglicht eine sogenannte "partizipative Netzführung". Wir möchten dieses Wirkprinzip in "unIT-e²" weiter konsequent umsetzen und darüber hinaus die Anforderungen an ein aktives EMS aufzeigen.
Umsetzung „Partizipative Netzführung“
Weiterentwicklung der M/Ladelösung
Koordinierung Steuerungseingriffe
Anforderungen an aktives EMS
Auszeichnungen