Fernwärme, Nahwärme & Wärmepumpen

Wärme für Ihr Zuhause: Das Energieangebot der SWM

06.10.2023 I Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) wirft bei vielen Personen Fragen auf: Wie geht es bei der Wärmeversorgung weiter? Sollte ich meine fossil betriebene Heizung jetzt schon auf erneuerbare Energien umstellen? Was tue ich, wenn meine Heizung defekt ist? Und welche Möglichkeiten der Wärmeversorgung habe ich überhaupt?

Wir können beruhigen: Auch künftig versorgen wir unsere Kund*innen zuverlässig mit Erdgas. Parallel treiben wir die Wärmewende voran und bieten zum Beispiel mit Fernwärme und Nahwärme umweltfreundliche Alternativen zu fossilen Energien. Auch Wärmepumpen haben wir als individuelle Lösung im Angebot.

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll die Wärmewende voranbringen und den Umstieg auf Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, beschleunigen. Das ist wichtig, um der Klimakrise zu begegnen, verunsichert aktuell jedoch viele Menschen. Wichtig: Niemand sollte sich jetzt Sorgen machen, dass man die Heizung sofort austauschen muss oder bald im Kalten sitzt.

Bestehende und funktionierende Gasheizungen und Ölheizungen können noch sehr lange weiterlaufen. Wenn eine Heizung kaputtgeht, kann sie repariert werden. Nur neue Heizungen, die ab dem 1. Januar 2024 eingebaut werden, müssen mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Ab 2045 sollen alle fossil betriebenen Heizungen ausgetauscht sein. Es empfiehlt sich also, Entscheidungen nicht zu überstürzen.

Selbstverständlich stellen wir weiterhin sicher, dass alle Kund*innen jederzeit zuverlässig mit Erdgas versorgt werden. Zu den Erdgas-Tarifen

Gleichzeitig arbeiten wir schon seit Jahren am Ausbau klimafreundlicher Lösungen. Je nach Ort und sonstigen Voraussetzungen stehen unseren Kund*innen verschiedene Möglichkeiten der Wärmeversorgung zur Verfügung:

M-Fernwärme

Für Liegenschaften, die im bestehenden und geplanten Fernwärmenetz liegen

Die Wärme aus der Ferne ist so zuverlässig wie komfortabel: Dabei wird heißes Wasser überwiegend unterirdisch zu den Kund*innen transportiert, die es über Wärmetauscher zum Heizen oder fürs Warmwasser nutzen. Eigene Heizkessel, Brennstofflager, einen Öl- bzw. Gastank oder Schornstein braucht man nicht.

So funktioniert die Fernwärme-Erzeugung bei den SWM

Die SWM erzeugen M-Fernwärme in ihren eigenen Anlagen in München – aktuell überwiegend in sogenannter Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird die Wärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, nicht wie bei „reinen“ Kraftwerken an die Umwelt abgegeben, sondern zur Wärmeversorgung genutzt. Durch diese Kopplung von Strom- und Wärmeerzeugung wird der eingesetzte Brennstoff (z. B. Erdgas) gegenüber getrennten Erzeugungsmethoden wesentlich effizienter verwendet.

Schritt für Schritt wird die Fernwärme noch klimafreundlicher: Bis spätestens 2040 wollen wir den Fernwärmebedarf Münchens CO2-neutral decken, vor allem mit umweltfreundlicher Wärme aus Geothermie. Dabei wird in der Erdkruste gespeichertes heißes Wasser zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt. Wir betreiben bereits sechs Geothermieanlagen in München und der Region, die siebte bauen wir derzeit auf dem Gelände des Münchner Michaelibads.

Mehr zur Geothermie

Für wen ist Fernwärme geeignet?

Fernwärme ist ideal für die Versorgung von größeren Einheiten, zum Beispiel Mehrfamilienhäusern, Industrieanlagen, Bürokomplexen, Wohnsiedlungen, Hotels, Supermärkten, Krankenhäusern, Schulen und Universitäten. Sie ist in vielen Teilen Münchens und den angrenzenden Regionen verfügbar – unser Fernwärmenetz ist rund 900 Kilometer lang. Um möglichst viele weitere Objekte anschließen zu können, bauen wir es weiter aus. Auch das bestehende Dampfnetz in der Münchner Innenstadt wird umgestellt, damit die Kund*innen hierüber Fernwärme für ihr Zuhause beziehen können.

Mit einem Förderprogramm von zehn Millionen Euro wollen wir den Umstieg auf die künftig CO2-neutrale Wärmeversorgung erleichtern: Wir fördern damit Fernwärmehausanschlüsse in den Versorgungsgebieten München Stadt, Unterföhring, Martinsried, München Region Südost und München Region Süd.

Mehr zur Fernwärme

M-Nahwärme

Für Quartiere, Siedlungen, Baublöcke oder Straßenzüge

Während Fernwärme in großen Anlagen produziert wird, bedient sich die Nahwärme Energiequellen in unmittelbarer Nähe der zu versorgenden Gebäude. Nahwärme ist also auch dort eine Option, wo kein Anschluss an das Fernwärmenetz besteht. Zur Wärmeerzeugung nutzen wir bei der Nahwärme eine lokale Energiequelle, meist Grundwasser.

So funktioniert die Nahwärme-Erzeugung bei den SWM

  1. Das Grundwasser wird durch Förderbrunnen an die Oberfläche gepumpt. Über das Nahwärmenetz gelangt es zu den Haushalten, die zu versorgen sind. Die Haushalte teilen sich die Infrastruktur. 
  2. In den angeschlossenen Haushalten entzieht eine Wärmepumpe dem Grundwasser die Wärme und hebt das Temperaturniveau für Heizung und Warmwasser an. 
  3. Danach fließt das abgekühlte Grundwasser über einen Schluckbrunnen zurück ins Erdreich.

Übrigens: Im Sommer kann das Grundwasser je nach Versorgungskonzept auch zur Kühlung von Gebäuden genutzt werden. 

Für wen ist die Nahwärme geeignet?

Was für Neubauten bereits eine gängige Lösung ist, soll künftig auch für die Umrüstung in Bestandsimmobilien Anwendung finden. Wie bei der M-Fernwärme müssen sich die Kund*innen nicht um Wartung und Betrieb kümmern. Wir übernehmen Planung, Bau und Instandhaltung von Anlagen und Infrastruktur. 

Mit M-Nahwärme kann ein erheblicher Teil des Wärmebedarfs in München gedeckt werden.

Mehr zur Nahwärme

M-Wärmepumpe

Für Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser

Fernwärme und Nahwärme kommen nicht in Frage? Eine alternative Lösung bieten wir mit der M-Wärmepumpe – einer umweltschonenden Technik für die Eigenversorgung.

So funktionieren die Wärmepumpen der SWM 

Mit der M-Wärmepumpe können Kund*innen aus München und dem Umland die Wärme der Umgebungsluft nutzen, um das Haus klimafreundlich warm oder angenehm kühl zu halten – ohne fossile Brennstoffe zu verfeuern. Denn Wärmepumpen arbeiten ohne Verbrennung: Heizung und Warmwasserbereitung verursachen daher keine direkten Treibhausgase. Hauseigentümer*innen, die den Strombedarf der Wärmepumpe dann noch mit Strom aus erneuerbaren Energien decken, heizen bilanziell CO2-neutral.

Für wen ist die M-Wärmepumpe geeignet?

Mit einer Wärmepumpe kann man als Hausbesitzer*in zum Klimaschutz beitragen und ist unabhängig von Öl- und Gaspreisen. Die Technik funktioniert für Neu- wie für Bestandsbauten. Und für besonders lange Kälteperioden dient ein integrierter Heizstab als Leistungsreserve. Für die Umstellung der Heizanlage auf eine Wärmepumpe gibt es attraktive staatliche Förderprogramme. Wir unterstützen sowohl bei der Antragstellung als auch bei der Umrüstung.

Mehr zur M-Wärmepumpe

Zukünftige Wärmeversorgung Münchens

Die Pläne der SWM und der Landeshauptstadt München

Die SWM arbeiten intensiv an einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Unsere Planungen fließen in die kommunale Wärmeplanung ein, welche die Landeshauptstadt München federführend und in Absprache mit uns erstellt. Dabei soll geklärt werden, wo in München welche Art der klimaneutralen Wärmeversorgung Potenziale bietet und in Betracht kommt. Eine erste Version der kommunalen Wärmeplanung der Stadt München soll spätestens Mitte 2024 präsentiert werden.

Mehr Infos zur kommunalen Wärmeplanung finden Sie hier:
Kommunale Wärmeplanung


Bestehendes Fernwärmegebiet, das nach derzeitigem Stand weiter ausgebaut werden soll.
(Karte, Stand September 2023)

Auszeichnungen