Geothermie-Anlage am Michaelibad

Nachhaltige Wärme für München

Die SWM betreiben ein rund 1.000 Kilometer langes Fernwärmenetz, über das sie bereits heute zahlreiche Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme versorgen. Die Vision: Bis spätestens 2040 wollen wir den Münchner Fernwärmebedarf CO2-neutral decken. Um das zu erreichen, setzen wir vor allem auf Tiefengeothermie.

Sechs Geothermie-Anlagen betreiben wir bereits in und um München. Die siebte entsteht im Münchner Südosten auf dem Gelände des Michaelibads und wird ab 2033 rund 75.000 Münchner*innen zuverlässig mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. Der Standort liegt mitten im Versorgungsgebiet und direkt am Fernwärmenetz – so erzeugen wir die Wärme dort, wo sie gebraucht wird. Wir errichten hier eine hochmoderne Geothermieanlage mit acht Tiefbohrungen und einer Energiezentrale, über die die gewonnene Erdwärme direkt ins Münchner Fernwärmenetz eingespeist wird.

Gefördert durch:

Finanziert durch die Europäische Union – NextGenerationEU. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der Europäischen Union oder der Europäischen Kommission wieder. Weder die Europäische Union noch die Europäische Kommission können für sie verantwortlich gemacht werden.

 

Aktuelle und geplante Bauaktivitäten

Baumaßnahmen 2026

Nach Abschluss der vorbereitenden Arbeiten starten wir in die nächste Projektphase: der Bau des unterirdischen Bohrkellerbauwerks und weiteren Maßnahmen zur Aufwertung des Freibadbereichs während der Bauzeit.
 

Freibadgelände wird attraktiver gemacht

  • Zusätzliche Sitzgelegenheiten sowie neue Sport- und Fitnessangebote für alle Altersklassen ab Saison 2026
  • Maßnahmen bleiben auch nach Abschluss der Bauarbeiten bestehen und werden auf den rückgebauten Baufeldern ab 2033 erweitert
     

Nächster Bauabschnitt: unterirdisches Bohrkellerbauwerk

  • Start voraussichtlich Mitte 2026, Bauzeit rund 20 Monate, unterirdische Ausführung mit zwei kleinen Zugangsbauwerken
  • Bildet das Fundament für Bohranlage – Technikräume und gesicherte Zugänge integriert
  • Nach Fertigstellung: Übergang zu den Bauabschnitten Wärmezentrale und Tiefbohrungen mit umfassenden Lärmschutzmaßnahmen

Bisherige Bauaktivitäten (seit 2024)

In den Jahren 2024 und 2025 haben wir das Gelände vorbereitet, die Infrastruktur angepasst und die technischen Voraussetzungen für die nächsten Bauabschnitte geschaffen.

  • Baugrund untersucht, Baufelder freigemacht und Boden verdichtet
  • 53 Baumersatzpflanzungen klimaangepasster Arten im Freibadgelände durchgeführt, weitere folgen nach Bauende – Erhöhung der Attraktivität und Schattenspende im Freibad
  • Volleyballfelder verlegt und durch moderne Anlage ersetzt
  • Auf das Projekt zugeschnittenen Lärm- und Sichtschutzzaun errichtet. Dieser dient auch als Informationsfläche und wird künstlerisch sowie mit Infotafeln gestaltet
  • Infocontainer „Checkpoint Michi“ eingerichtet – künftig Treffpunkt für Führungen und Bürgerdialog
  • Brauchwasserbrunnen gebaut – später für Befüllung der Schwimmbecken des Michaelibads nutzbar

Standrohrbohrungen (Oktober bis Dezember 2025)

Im Oktober 2025 haben wir mit der Vorbereitung des Bohrplatzes begonnen. Bevor man bei einem Geothermie-Projekt in die Tiefe bohrt, werden zunächst sogenannte Standrohre in den Boden eingebracht. Diese rund 40 Meter tief reichenden Schutzrohre stabilisieren den oberen Teil der Bohrlöcher und dienen als Barriere zwischen Bohrloch und Grundwasser.

  • Acht Standrohre für geplante Tiefbohrungen plus ein Rohr für Pumpengarage eingebracht
  • Bohrtiefe circa 40 Meter, Schutz des Grundwassers durch Verrohrung und fachgerechte Zementierung
  • Arbeiten dauerten rund sechs Wochen, begleitet von unabhängigen Sachverständigen
  • Zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen mit mobilen Containern

Lageplan der Bauaktivitäten 2025

Bauvorhaben

Bohrungen und Wärmestation

Die Geothermie-Anlage wird aus zwei baulichen Anlagenteilen bestehen und im nordwestlichen Eck des Freibadgeländes entstehen. Die Grafik im Folgenden zeigt eine erste schematische Darstellung der Position der Geothermie-Bohrungen (rechts im Bild) und der Wärmestation (mittig rechts im Bild).

Die alten, nicht mehr genutzten Lager- und Betriebsgebäude des Bads an dieser Stelle werden im Vorfeld zurück gebaut, sodass diese Flächen für die Geothermie-Anlage zur Verfügung stehen.

Bitte beachten Sie: Die Visualisierung bildet nur die grobe Lage und Größe, nicht aber die spätere Fassade- oder Außengestaltung ab. Alle üblicherweise an der Oberfläche verbleibenden Anlagenteile einer Geothermie-Bohrung werden komplett unterirdisch verlegt. Folglich können die Badegäste nach Ende der Baumaßnahmen den Großteil der Liegewiese wieder nutzen. 

Die finale Außengestaltung wird jedoch erst bei der weiteren Planung festgelegt. Hierzu ist auch eine Bürgerbeteiligung geplant.

 


Visualisierung: IMN Ingenieurbüro Müller u. Nümann GmbH / straubarchitekten BDA

Das Bauvorhaben kann in vier große Bereiche gegliedert werden:

  • Bohrung mit Standrohr- & Tiefbohrungen und dem Bohrkellerbauwerk (Baufeld Süd)

  • Wärmestation mit Wärmetauscher und Anlagentechnik (Baufeld Nord)

  • Fernwärmetrasse zur Verbindung der Geothermie-Anlage mit dem Netz

  • Thermalwassertrasse zur Verbindung der Bohrung mit der Wärmestation

Geplanter Bauablauf und langfristige Terminprognose

(Änderungen vorbehalten)

Tiefbau Wärmestation

Aushub und Sicherung der Baugrube

Baufeldvorbereitung

  • Herstellung von Baustellenzufahrt und Sparten
  • Baumfällungen und Ersatzpflanzungen
  • Errichtung des Lärm- und Sichtschutzzauns
  • Baufeldfreimachung
  • Verlegung der Volleyballanlage
  • Aufstellen der Informationscontainer
  • Herstellung eines Brauchwasserbrunnens

Bohrkeller-Bauwerk

  • Unterirdisches Gebäude für Bohrlochköpfe und Anlagentechnik
  • Teil des Umwelt- und Sicherheitskonzepts der Geothermie-Bohrungen auf dem Freibadgelände

Bohrplatz

  • Bau des Bohrplatzes
  • Errichtung einer umlaufenden massiven Lärmschutz-Containerwand (4 - 5 Containerlagen gestapelt mit einer Höhe von circa 10 - 13 Metern)

 

Standrohrbohrungen

  • Vorabmaßnahme Bohrkellerbauwerk und Tiefbohrungen
  • Standrohre als Grundwasserschutzverrohrung
  • Gründungstiefe circa 40 Meter
  • zusätzlicher Lärmschutz durch mobile Lärmschutz-Containerwand

 

Bau der Thermalwassertrasse

Verbindung der Bohrlochköpfe mit der Wärmestation

Innenausbau der Wärmestation

  • unter anderem Elektro-, Verfahrens- und Anlagentechnik
  • Gestaltung und Begrünung von Außenanlagen und Fassade

Rückbau des Bohrplatzes

  • Abbau der Lärmschutz-Containerwand
  • Umbau des Bohrplatzes in den Betriebsplatz
     

 

Tiefbohrungen und Fördertests

  • Aufstellen des Bohrturms (Höhe circa 50 Meter) mit zusätzlicher Lärmschutz-Verkleidung
  • Bohrlänge (abgelenkte Bohrungen) circa 3.800 - 5.000 Meter
  • Bohrtiefe circa 2.800 - 3.000 Meter
  • Innenausbau des Bohrkellerbauwerks

Netzanschluss

  • Ausführung in mehreren Bauabschnitten
  • Anbindung an das Fernwärmenetz, Verlauf über die Heinrich-Wieland-Str. bis zum Einspeisepunkt am Innsbrucker Ring

Errichtung Wärmestation

Hochbau

  • Vorbereitungsarbeiten

    • Baufeldvorbereitung
      (2024 bis Mitte 2025)
       

      • Herstellung der Baustellenzufahrt und Sparten
      • Baumfällungen und Ersatzpflanzungen
      • Errichtung eines Lärm- und Sichtschutzzauns
      • Baufeldfreimachung
      • Verlegung der Volleyballanlage
      • Aufstellen des Informationscontainers
      • Herstellung des Brauchwasserbrunnens
  • Standrohr- & Tiefbohrungen

    • Standrohrbohrungen
      (Oktober bis Dezember 2025)
       

      • Vorabmaßnahme Bohrkellerbauwerk und Tiefbohrungen
      • Standrohre als Grundwasserschutzverrohrung
      • Gründungstiefe circa 40 Meter
      • zusätzlicher Lärmschutz durch eine mobile Lärmschutz-Containerwand
    • Bohrkeller-Bauwerk

      • Unterirdisches Gebäude für Bohrlochköpfe und Anlagentechnik
      • Teil des Umwelt- und Sicherheitskonzepts der Geothermie-Bohrungen auf dem Freibadgelände
    • Bohrplatz

      • Bau des Bohrplatzes
      • Errichtung einer umlaufenden massiven Lärmschutz-Containerwand (4 - 5 Containerlagen gestapelt mit einer Höhe von circa 10 - 13 Metern)
    • Tiefbohrungen & Fördertests

      • Aufstellen des Bohrturms (Höhe circa 50 Meter) mit zusätzlicher Lärmschutz-Verkleidung
      • Bohrlänge (abgelenkte Bohrungen) circa 3.800 - 5.000 Meter
      • Bohrtiefe circa 2.800 - 3.000 Meter
      • Innenausbau des Bohrkellerbauwerks
    • Rückbau des Bohrplatzes

      • Abbau der Lärmschutz-Containerwand

      • Umbau des Bohrplatzes in den Betriebsplatz

  • Wärmestation mit Wärmetauscher

    • Tiefbau der Wärmestation

      Aushub und Sicherung der Baugrube

    • Errichtung der Wärmestation

      Hochbau

    • Innenausbau der Wärmestation

      • unter anderem Elektro-, Verfahrens- und Anlagentechnik
      • Gestaltung und Begrünung der Außenanlagen und Fassade
  • Fernwärmetrasse

    • Netzanschluss

      • Ausführung in mehreren Bauabschnitten
      • Anbindung an das Fernwärmenetz, Verlauf über die Heinrich-Wieland-Straße bis zum Einspeisepunkt am Innsbrucker Ring
         
    • Beginn der Wärmelieferung
      (Ende 2033)
       

  • Thermalwassertrasse

    • Bau der Thermalwassertrasse
      (2033)

      Verbindung der Bohrlochköpfe mit der Wärmestation

  • Abschlussarbeiten

    • Baumpflanzungen
      (2035)

    • Neugestaltung des Bohrplatzes als Freizeitfläche für Badegäste
      (2035)

Standort

Michaelibad: Optimaler Standort im Münchner Südosten

Die Geothermieanlage mit bis zu vier Förder- und vier Reinjektionsbohrungen soll auf einer Teilfläche des Michaelibads, nämlich der westlichen Liegewiese, entstehen.
 

Der Standort des Michaelibads ist dafür ideal geeignet, da:

  • ein hohes Wärmepotenzial im Untergrund gegeben ist,
  • eine Anbindung an das Fernwärmenetz gut realisierbar ist,
  • ein hoher Wärmebedarf im Umfeld besteht – nicht zuletzt das Bad selbst, dessen Wärmeversorgung somit zukünftig CO2-neutral erfolgen könnte.

Ziele

In den laufenden Vorbereitungen spielen neben technischen und betrieblichen Voraussetzungen natürlich auch die Bedürfnisse von Natur, Menschen im direkten Umfeld und Freibadgästen eine Rolle. 

Die Ziele der Planungen:

  • Möglichst wenig Beeinträchtigungen für die Anwohner*innen während der Bauphase und dem späteren Betrieb
  • Schutz des Baumbestands und der Liegewiese
  • Langfristige Erhöhung der Attraktivität des Freibadgeländes

Rückblick

Bisherige Meilensteine des Projekts

2020

  • Start des Projekts und erste Konzeptentwicklung
  • Information und Einbindung der Bezirksausschüsse Berg am Laim und Ramersdorf-Perlach sowie der Anwohner*innen (Grobkonzept)

2021

  • Entwicklung einer realisierbaren Lösung im Austausch mit Genehmigungsbehörden

  • Rückbau nicht genutzter Lager- und Betriebsgebäude auf dem Freibadgelände (Dezember)

2022

  • Februar 2022: Positiver Vorbescheid zum Bau der Geothermie-Anlage durch die Lokalbaukommission
  • Information der Öffentlichkeit über die geplante Geothermie-Anlage Michaelibad
    Pressemitteilung (01.03.2022)
  • Bürgerbeteiligung zur Außengestaltung und Attraktivitätssteigerung des Freibadgeländes (Juli/August)
    Pressemitteilung (12.07.2022)  

  • Projektwerkstatt zur Vertiefung der Bürgerideen (November)

  • Baumfällarbeiten unter ökologischer Begleitung (Dezember)

2023

  • Verlegung der Fahrradstellplätze auf eine neu hergestellte Parkfläche sowie Herstellung eines Teilstücks der Fernwärmetrasse im Geh- und Radweg entlang des Hachinger Bachs (August–September)
    Pressemitteilung (02.08.2023)

  • Start der Einarbeitung von Bürgerideen in ein Freiflächen-Gestaltungskonzept (Herbst)

2024

  • Pflanzung von 53 klimaangepassten Bäumen auf dem Freibadgelände (März/April)

  • Bau eines Teilstücks der Fernwärme-Einbindeleitung im Bereich „Campus Ost“ (Februar–Mai)

  • Spatenstich mit Bundesminister Dr. Robert Habeck (September)
    Pressemitteilung (30.09.2024)

2025

  • Modernisierung der Volleyballanlage (Mai)

  • Errichtung eines umlaufenden Lärm- und Sichtschutzzauns (Juni)

  • Baufeldvorbereitung für den Bohrplatz (August)

  • Bau eines Brauchwasserbrunnens und Einrichtung des Besuchercontainers „Checkpoint Michi“ (Oktober)

  • Standrohrbohrungen und Pumpengarage errichtet (November)

Baustart für das Geothermieprojekt


Spatenstich am 30. September 2024

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Oberbürgermeister Dieter Reiter, Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung, und Dr. Karin Thelen, SWM Geschäftsführerin Regionale Energiewende, läuteten am 30. September 2024 mit dem symbolischen Spatenstich den Baubeginn der Geothermie-Anlage am Michaelibad ein.

Ersatzpflanzung von 53 neuen Laubbäumen


Baumpflanzung im Frühjahr 2024

Leider lässt es sich nicht vermeiden, dass für die Errichtung der Geothermie-Anlage auch Bäume gefällt werden müssen. Uns war wichtig, dafür so schnell wie möglich einen Ausgleich zu  schaffen, so dass die neuen Bäume schon eine schöne Größe erreicht haben, wenn die Anlage den 2030er Jahren fertig ist. Wir haben auch mehr Bäume gepflanzt, als weichen müssen, 53 Stück direkt auf dem Gelände des Michaelibads.

Ziel ist es, die ökologische Funktionalität an Ort und Stelle zu erhalten. Ein schöner Nebeneffekt: Die Badegäste haben zukünftig weitere schattige Plätze direkt auf der Liegewiese. Ausgewählt haben wir hitzeresistente, vorwiegend heimische Baumarten. 

Filme zur Geothermie-Anlage Michaelibad

Kontakt

Haben Sie Anregungen oder Fragen?

Das Projektteam der SWM steht Ihnen gerne zur Verfügung.

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Auszeichnungen