2.10.2025 - SWM: Information für die Medien

Münchner Stadtrat gibt Mittel frei: Sanierung des Zeltdachs im Olympiapark kann Mitte 2026 starten

Der Münchner Stadtrat hat in seiner gestrigen Vollversammlung den SWM die Mittel für die Sanierung des Olympia-Zeltdachs freigegeben. Das genehmigte Projektvolumen beträgt 298,4 Millionen Euro. Es ist damit das größte Projekt der Modernisierungsmaßnahmen im Olympiapark.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Ich freue mich, dass auch der Stadtrat der umfassenden Sanierung des Olympia-Zeltdachs zugestimmt hat. Das Zeltdach ist eines der ikonischen Wahrzeichen unserer Stadt. Es ist weltweit ein Markenzeichen für München und ich bin froh, dass man sich für die Olympischen Spiele 1972 für solch eine mutige, zeitlose und rundum beeindruckende Dachkonstruktion entschieden hat. Diesen Mut und diese Weitsicht möchten wir gerne fortführen, indem wir die Zukunft des Parks als Veranstaltungsstätte für die kommenden Jahrzehnte sichern sowie ebenso unser Olympisches Erbe erhalten, pflegen und uns mit dem Juwel – das der gesamte Münchner Olympiapark ist – erneut auf den Weg machen, das Olympische Feuer wieder in unsere Stadt zu holen.“

Dr. Gabriele Jahn, SWM Geschäftsführerin Personal, Immobilien, Bäder: „Wie wenige andere Orte prägt der Olympiapark das Gesicht Münchens. Die Stadtwerke München sind daher stolz darauf, als technische Verantwortliche für den Betrieb und Instandhaltung sowie für die Umsetzung der großen anstehenden Sanierungsprojekte dieses einmalige Ensemble zu betreuen und fit für die kommenden Jahrzehnte zu machen. Die Sanierung des Olympiaparks ist eine komplexe Angelegenheit, die Weitsicht, Sachverstand und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen erfordert. Unter dieser Prämisse haben wir bereits wesentliche Projekte im Olympiapark vorangebracht.“

Stefan Summerer, Projektauftraggeber bei den SWM: „Das Zeltdach steht unter Denkmalschutz. Die Modernisierung umfasst die Tragkonstruktion, das Seilnetz und das Plexiglas. Für die einzelnen Elemente haben die SWM zustandsgerechte Sanierungskonzepte erarbeitet: Bei der Seil- und Tragkonstruktion steht der Substanzerhalt an oberster Stelle. Die ikonische transparente Plexiglasdachhaut mit einer Fläche von rund 78.700 Quadratmetern wird aus Gründen der Tragsicherheit komplett erneuert, ebenso wie die Flutlichtmasten. Teile der Betonkonstruktion und ihrer Verankerung werden instandgesetzt, der Korrosionsschutz der gesamten Seiltragkonstruktion generalsaniert.“

Planungen weit fortgeschritten – Baustart ist Mitte 2026
Die Planungen der SWM sind bereits weit fortgeschritten. Nach der nun erfolgten Mittelfreigabe können die Arbeiten ab Mitte 2026 starten und dauern bis voraussichtlich Ende 2029. Los geht es mit dem Dachbereich über dem Olympiastadion, dann folgt das Zwischendach zwischen Stadion und Halle, anschließend das Dach über der Olympiahalle und dann der Olympiaschwimmhalle.

Die Arbeiten der Zeltdachsanierung haben nach aktueller Planung keine zusätzlich merklichen Auswirkungen auf den Betrieb im Olympiapark. Das Stadiondach wird saniert, während das Stadiongebäude für die Instandsetzung ohnehin gesperrt ist. Die Sanierung der Dächer von Olympiahalle und Olympiaschwimmhalle erfolgt geplant bei laufendem Betrieb.

Zahlen und Fakten zur Sanierung des Zeltdachs

  • Ca. 12.400 Meter Hauptseile werden gereinigt und anschließend der Korrosionsschutz erneuert.
  • Ca. 15.700 Seil- und Verbindungsklemmen werden in einem Spezialverfahren entschichtet, neu abgedichtet und neu beschichtet.
  • Ca. 78.700 Quadratmeter Plexiglasplatten werden vollständig ausgetauscht.
  • Ca. 157.000 Gummi-Metall-Puffer (dienen der Befestigung der Plexiglasplatten) werden ersetzt.
  • Ca. 140 Kilometer Aluminium-Randklemmprofile (diese ermöglichen die Verbindung zwischen Acrylglasplatten und Fugenband, so dass eine geschlossene Dachfläche entsteht) werden ausgetauscht.

Zeltdach sollte ursprünglich abgebaut werden
Eigentlich war nach den damaligen Planungen vorgesehen, das Zeltdach nach den Olympischen Spielen abzubauen. Das Echo der Weltpresse, die hier den Charakter der „leichten Spiele“ am besten widergespiegelt sah, verhinderte eine Demontage. Ende der 1990er Jahre wurde das Zeltdach bereits einmal generalsaniert, die Plexiglasplatten wurden das erste Mal ausgetauscht. Nun steht erneut eine Grundsanierung an, um die Konstruktion mit ihrem lichtdurchlässigen Eindruck von 1972 für die Zukunft zu erhalten.

Olympiapark: umfangreiche Sanierung notwendig
Gebaut für die Olympischen Spiele 1972, wird der Olympiapark seit Jahrzehnten intensiv genutzt. Die Bausubstanz und die technische Ausstattung müssen nach über 50 Jahren unaufschiebbar erneuert werden. Die SWM verantworten als Infrastruktur-Dienstleister der Landeshauptstadt München seit 2007 die technische Instandhaltung des Olympiaparks. Damit auf dem Olympiagelände weiterhin Veranstaltungen und Konzerte stattfinden können, modernisieren sie die denkmalgeschützten Anlagen. Viel ist bereits passiert:

  • Von 2007 bis 2011 wurde die neue Kleine Olympiahalle errichtet.
  • Die Olympia-Schwimmhalle wurde von 2016 bis 2019 umgebaut und dabei um neue Attraktionen wie eine Schneekabine erweitert.
  • Die Olympiahalle erstrahlt seit fünf Jahren in neuem Glanz. Die sehr aufwändige Sanierung fand von 2007 bis 2020 statt.
  • Der Olympiaturm und das Atriumgebäude sind seit Juni 2024 aufgrund der Sanierung gesperrt. Eine Wiedereröffnung des Atriums ist für Ende April 2026 und des Olympiaturms für Anfang Februar 2027  geplant. Hier modernisieren die SWM insbesondere die technischen Anlagen der Gebäudeausstattung (wie z. B. die Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroversorgung) sowie die Oberflächen.
  • Die Sanierungsarbeiten im Olympiastadion haben 2022 begonnen. Bislang finden diese unter laufendem Betrieb statt. Die Flutlichtanlage wurde bereits erneuert, die sanitären Anlagen im Bereich der Gegentribüne ebenso. Die Sanierung des Dachbelags unter der Haupttribüne läuft seit Oktober 2023, erste Außenbauwerke mit zugehörigen Erdarbeiten wurden hierbei fertig gestellt. Ab Oktober 2025 wird das Stadiongebäude für die weitere Sanierung komplett gesperrt. Erste Großveranstaltungen sind wieder für den Sommer 2028 zwischen Juli und Mitte September avisiert, bevor die Sanierung des Olympiastadions im April 2029 endgültig fertiggestellt werden soll. Alle Arbeiten sind so aufeinander abgestimmt, dass der Zeitraum ohne Veranstaltungen so kurz wie möglich gehalten wird. 

Sämtliche Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit der Olympiapark München GmbH sowie den Denkmalschutzbehörden durchgeführt. Vorgabe ist, die Bausubstanz von 1972 möglichst weitgehend zu erhalten. Wo dies aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist oder Bauteile bereits ersetzt wurden, wird der Originalzustand nachempfunden. 

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Grafik: SWM; Grundlage: Google/Airbus, Maxar Tech.

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