SWM: Information für die Medien
SWM Jahresabschluss 2020
- Corona-Pandemie trifft die SWM wirtschaftlich hart
- EBIT sinkt aber nur um knapp 10 Prozent dank Kostendisziplin und ÖPNV-Rettungsschirm
- EBITDA nahezu unverändert
- Umsatz beträgt 7,5 Milliarden Euro
- Bilanzielle Wertberichtigungen aufgrund niedriger Energiepreise führen zu einem Konzernverlust
- Trotz schwieriger Lage über 1,2 Milliarden Euro in die Zukunft Münchens investiert
- Jederzeit verlässliche Versorgung mit Energie, Wasser und Mobilitäts-Dienstleistungen auch in der Pandemie
Der Jahresabschluss des SWM Konzerns für 2020 liegt vor – vorbehaltlich der Zustimmung durch Aufsichtsrat und Gesellschafter: Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie haben die SWM das vergangene Geschäftsjahr zufriedenstellend abgeschlossen.
EBIT leicht gesunken, EBITDA nahezu unverändert
Die Corona-Pandemie hat auch die SWM wirtschaftlich hart getroffen: Im ÖPNV sind die Fahrgastzahlen stark zurückgegangen, aber auf Wunsch der Politik wurde das Angebot weitgehend aufrechterhalten, damit die Fahrgäste besser Abstand halten konnten. Die M-Bäder waren den größten Teil des Jahres geschlossen oder nur unter starken Einschränkungen geöffnet. Die Energiepreise verfielen.
Dies führte dazu, dass der EBIT (das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft) von 459 Millionen Euro 2019 um knapp 10 Prozent auf 414 Millionen Euro 2020 gesunken ist. Der ÖPNV-Rettungsschirm sowie ein Effizienz- und Sparprogramm der SWM verhinderten einen noch höheren Rückgang: Geplante Investitionen (z. B. Bauprojekte) und große Beschaffungen (z. B. von neuen U-Bahnzügen) wurden auf ihre unmittelbare Notwendigkeit hinterfragt und wo sinnvoll zeitlich geschoben.
Der EBITDA blieb mit 905 Millionen Euro in etwa in der Größenordnung des Vorjahres: 928 Millionen Euro waren es 2019.
Bilanzielle Wertberichtigungen führen zu Konzernverlust
Im nicht-operativen Teil des Ergebnisses ist der Einbruch stärker. Verantwortlich hierfür waren außergewöhnliche Sonderbelastungen aufgrund der Entwicklungen auf den Energiemärkten: Nicht zuletzt coronabedingt sind die Gaspreise weltweit deutlich gesunken. Daher musste in der Bilanz der buchhalterische Wert von Beteiligungen niedriger angesetzt werden: Die bilanziellen, nicht zahlungswirksamen Wertberichtigungen liegen im dreistellig negativen Millionen-Euro-Bereich. Unterm Strich steht im SWM Konzern damit ein Verlust nach Steuern von 152 Millionen Euro (2019: plus 116 Millionen Euro). Aufgrund dieses Konzernergebnisses konnten die SWM nur rund 5 Millionen Euro statt der sonst üblichen 100 Millionen an die Landeshauptstadt München abführen.
Der Umsatz des SWM Konzerns ist nach einem Ausreißer 2019 wieder auf einen etwa durchschnittlichen Wert von 7,5 Milliarden 2020 gefallen. 2019 betrug er wegen hoher Handelsumsätze insbesondere bei der SWM Tochter Bayerngas 10,7 Milliarden Euro.
Trotz Pandemie hohe Investitionen in die Zukunft Münchens
Trotz der Pandemie und trotz des Effizienz- und Sparprogramms haben die SWM ihren Kurs bei den großen Zukunftsprojekten für München konsequent gehalten. Die Investitionen lagen 2020 mit 1,23 Milliarden Euro auf einem außerordentlich hohen Niveau, noch über den bereits sehr hohen Investitionen von 913 Millionen im Jahr 2019. Die Investitionstätigkeit betrifft alle Unternehmensbereiche: von erneuerbaren Energien über Kraftwerke, die Energie- und Wassernetze bis hin zu Mobilität (U-Bahn- und Tramzüge, Busse, Verkehrsinfrastruktur und Elektromobilität) und Telekommunikation (Glasfasernetz). In ihre Zukunftsprojekte werden die SWM laut Wirtschaftsplan bis 2024 weitere 6 Milliarden Euro investieren.
Wesentliche Kennzahlen:
2020 2019
Umsatz 7,5 Mrd. € 10,7 Mrd. €
EBIT 414 Mio. € 459 Mio. €
EBITDA 905 Mio. € 928 Mio. €
Ergebnis nach Steuern -152 Mio. € 116 Mio. €
Investitionen 1,23 Mrd. € 913 Mio. €
Eigenkapital 5,7 Mrd. € 5,9 Mrd. €
Eigenkapitalquote 53,1 % 52,5 %
SWM sind ihrer Verantwortung gerecht geworden: München auch im Pandemiejahr am Laufen gehalten
Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung: „In einem Jahr, in dem sich unser Leben durch die Corona-Pandemie drastisch verändert hat, haben die SWM bewiesen, dass sie ihrer Verantwortung auch und gerade unter schwierigsten Bedingungen gerecht werden: Die SWM haben die Stadt am Laufen gehalten. Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich jederzeit auf eine sichere Versorgung mit Energie und Wasser verlassen. Sie blieben mit dem integrierten Angebot der MVG umweltschonend mobil. Und die Kommunikationslösungen von M-net auf Basis modernster Glasfaser-Technologie erleichterten für viele den mitunter abrupten Umzug ins Homeoffice. In meinen Augen haben die SWM den Stresstest voll bestanden. Das ist nicht zuletzt das Verdienst unserer rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihres Engagements und ihrer Flexibilität im Einsatz für eine funktionierende Stadtgemeinschaft.“
Ausblick
Die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise werden sich auch weiter im Geschäftsbetrieb der SWM niederschlagen. Aktuell sind die Auswirkungen besonders stark im Bereich der Mobilität zu spüren. Dieses Jahr sind hier bereits gut 30 Millionen Euro Zusatzverlust aufgelaufen, da die SWM auf Wunsch der Politik das Angebot weitestgehend aufrechterhalten.
Dem stehen aber deutlich gesunkene Fahrgastzahlen und halbierte Einnahmen gegenüber. Das ist auf Dauer von den SWM nicht zu finanzieren. Daher hoffen die SWM, dass es auch für 2021 wieder einen ÖPNV-Rettungsschirm gibt. Davon unabhängig werden die SWM ihr Effizienz- und Sparprogramm weiter konsequent umsetzen. Gleichzeitig arbeiten sie weiter an den Zukunftsthemen für München. An erster Stelle ist hier die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien zu nennen: Ab 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz München benötigt. Dieses Ziel soll dauerhaft Bestand haben. Angesichts des perspektivisch steigenden Strombedarfs in München, z. B. wegen der Elektromobilität, werden die SWM die Ausbauoffensive nach 2025 fortsetzen. Ebenso nachdrücklich treiben sie ihr Vorhaben voran, den Münchner Fernwärmebedarf mittelfristig CO2-neutral zu decken. Im aktuell laufenden Geschäftsjahr werden die SWM am Energiestandort Süd die bislang größte Geothermieanlage Deutschlands in Betrieb nehmen. Weitgehend CO2-neutral soll binnen der nächsten zehn Jahre auch der Münchner Busverkehr werden. Die Flotte rein elektrisch betriebener Fahrzeuge bei der MVG wächst kontinuierlich. Ende 2020 konnte sie bereits zwei Buslinien in der Landeshauptstadt komplett elektrisch bedienen. Erfreuliche Fortschritte verzeichnen darüber hinaus auch die großen Infrastrukturprojekte im Bereich des ÖPNV sowie der Ausbau des Glasfasernetzes.
SWM mehrfach ausgezeichnet: Gute Leistungen für zufriedene Kunden
Dass die Leistungen der SWM von den Kundinnen und Kunden anerkannt werden, bestätigen Auszeichnungen im Jahr 2020. So haben die SWM z. B. erneut beim ServiceValue im Auftrag von Focus Money „Kundenurteil: Platzierung von Stromversorgern 2020“ erneut die Top-Note „sehr gut“ in allen Kategorien erhalten: Preis-Leistungs-Verhältnis, Produktleistung, Kundenservice, -beratung und -kommunikation sowie Nachhaltigkeit & Verantwortung. Auch als fairster Gasversorger stehen die SWM auf dem Spitzenplatz – zum neunten Mal in Folge. Zudem sind die SWM als „Deutschlands Kundenchampion 2020“ zertifiziert.
Wie bereits in den acht Jahren davor, erhielten die SWM 2020 auch das Qualitätssiegel „Top-Lokalversorger" im Bereich Strom sowie im Bereich Gas. Hierbei wurden neben dem Preis-/Leistungsverhältnis das Umweltengagement, das regionale Engagement und die Servicequalität bewertet.
2020 haben die SWM zudem den Energiewende Award erhalten. Initiiert ist dieses Ranking unter 1.800 Energieversorgern in Deutschland, Österreich und der Schweiz von „The smarter E Europe“, „EuPD Research“ sowie dem „Deutschen CleanTech Institut (DCTI)“. Die SWM erhielten die Auszeichnung im Bereich Energiewende im Hinblick auf ihr Portfolio an Produkten, Dienstleistungen und Informationen.
Explizit für ihr neues Produkt zur Bürgerbeteiligung an der Energiewende, die M-Solar Sonnenbausteine, wurden die SWM mit dem Smarter E Award prämiert. Die Jury des Innovationspreises der internationalen Energiebranche lobte die beispielhafte Bottom-up-Lösung, die der Bevölkerung ermöglicht, sich an lokalen Erneuerbare-Energien-Projekten zu beteiligen.
Günstige Preise
Erklärtes Ziel der SWM ist es, zu den günstigsten Grundversorgern in den zehn größten deutschen Städten zu gehören. Das ist den SWM im Geschäftsjahr 2020 erneut gelungen: Die SWM hielten die Strompreise für Privatkunden sowie die Erdgaspreise in München stabil. Die Gesamtkosten für Strom, Erdgas und Trinkwasser waren in München immer mit am niedrigsten – in einer Stadt, die ansonsten in fast allen Bereichen die teuerste in Deutschland ist, wie etwa bei Mieten und Immobilienpreisen.
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