Die Wasserkraftwerke an der Isar
21.03.2022 I Alles im Fluss: Bei einem Spaziergang entlang der Isar lassen sich ganz besondere Kraftorte entdecken. Die Rede ist von Münchner Wasserkraftwerken der SWM, die teils seit über 125 Jahren die Energie der Isar nutzen, um Ökostrom für die Stadt zu erzeugen.
Alles im Fluss: Isarkraft für München
Beim Betrieb unserer Wasserkraftwerke stellen wir sicher, dass die Isar ein lebendiger Fluss bleibt. Der Ökostrom, den wir mit ihrer Kraft gewinnen, kommt den Münchner*innen zugute – und die tierischen Isarbewohner*innen profitieren davon, dass wir die Anlagen nach ökologischen Kriterien optimieren. Die Wasserkraftwerke sind nur ein Teil unserer insgesamt Strom-, Wärme und Kälteanlagen
Erster Teil
Drei Kraftpakete und ein Schneckerl
Los geht’s im Süden der Stadt. In den Isarauen, nahe dem Hinterbrühler See, befindet sich am linken Flussufer das erste der drei Isarkraftwerke.
Das Isarwerk 1 am Werkkanal ist das älteste – und auch das schönste. Seit 1907 ist es in Betrieb, seit 1993 steht es unter Denkmalschutz. Und es produziert unermüdlich Ökostrom: pro Jahr genug für 6.000 Münchner Haushalte.
Folgt man dem Werkkanal stadteinwärts, trifft man am Flaucher auf das 2010 modernisierte Isarwerk 2 mit seiner Solaranlage auf dem Dach. Ab hier heißt der Werkkanal „Großer Stadtbach“ und fließt weiter zum Isarwerk 3 an der Braunauer Eisenbahnbrücke. Die beiden Anlagen, in Betrieb seit 1923, erzeugen zusammen Ökostrom für 13.000 Münchner Haushalte.
Am Isarwerk 3 zweigt der Westermühlbach vom Großen Stadtbach ab, bevor dieser wieder in die Isar mündet. Mit einer Wasserkraftschnecke nutzen die SWM seit 2005 auch den kleinen Höhenunterschied dieses Abzweigs: Das „Minikraftwerk“ nach dem Prinzip der archimedischen Schraube liefert Ökostrom für 160 Haushalte.
Nach vier Kilometern Laufen bietet sich eine kurze Verschnaufpause in einem der Cafés rund um den Roecklplatz an. Danach geht’s weiter, zu Fuß oder man kürzt ein paar Stationen mit dem Bus ab.
Isarwerk 1
Isarwerk 2
Isarwerk 3
Zweiter Teil
Unsichtbar und wunderschön
Trafohäuschen am Praterkraftwerk
Etwa drei Kilometer weiter flussabwärts, an der Maximiliansbrücke, ist eine unsichtbare Turbine am Werk. Im Flussbett unter den Isar-Kaskaden arbeitet seit 2010 das Praterkraftwerk. Einzig ein bemaltes Trafohäuschen am Ufer gibt den Hinweis auf die Anlage. Das Praterkraftwerk erzeugt so viel Ökostrom wie 4.000 Haushalte verbrauchen.
Von „unsichtbar“ zu „wunderschön“ sind es nur 6 Minuten Fußweg über die Brücke und dann nach links in die Maximiliansanlagen. Einem barocken Lustschlösschen gleich thront hier seit 1895 das Maxwerk. Es nutzt die Energie des Auer Mühlbachs, der dort in die Isar mündet, und erzeugt Ökostrom für über 1.100 Münchner Haushalte.
Nach so viel erlebter Energie empfiehlt sich ein kraftspendendes Abendessen. Ob links der Isar im Lehel oder in Haidhausen rechts der Isar – wir wünschen guten Appetit!
Maxwerk
Auszeichnungen