MINT4Girls: Junge Frauen in Technikberufen bei den SWM
31.08.2021 | Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik: Immer mehr junge Frauen entscheiden sich für MINT-Berufe oder ein MINT-Studium – auch bei den SWM. Wir stellen drei Mitarbeiterinnen vor, die eine MINT-Ausbildung bei den Stadtwerken München machen.
Die SWM zählen zu den größten Arbeitgebern Münchens. Jeden September starten über 140 Jugendliche ihre Ausbildung in vielen verschiedenen Ausbildungsberufen bei uns. Für einen MINT-Beruf – also eine Ausbildung in den Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik, in denen der Männeranteil meist überwiegt – entscheiden sich dabei immer mehr junge Frauen. Wir haben drei SWM Mitarbeiterinnen zu ihrer MINT-Ausbildung und den Erfahrungen in ihrem Arbeitsalltag befragt.
Julia Quaderer
20 Jahre, Elektronikerin für Betriebstechnik im dualen Studium
Erzählen Sie uns von Ihrer Ausbildung: Wie sieht die aus?
Wir machen in der Ausbildung viele verschiedene Lehrgänge, zum Beispiel zu Elektronik, Automatisierungstechnik, Messen oder Installationen. Zu Beginn des Arbeitstages haben wir Zeit, für uns selbstständig zu wiederholen. Anschließend findet Unterricht statt oder wir können unsere praktischen Aufgaben bearbeiten.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Ausbildung besonders?
Die Vielfältigkeit der Inhalte: Von kleinen Platinen bis hin zur Hausinstallation ist alles dabei.
Was ist dagegen die größte Herausforderung?
Vermutlich das frühe Aufstehen. Normalerweise beginnen wir in der Ausbildungswerkstatt um 6.30 Uhr.
Gibt es bestimmte Aussagen, die Sie öfter hören, wenn Sie erzählen, dass Sie einen „Männerberuf“ gewählt haben?
Die Reaktionen liegen in der Regel irgendwo zwischen „stark“ und „ungewöhnlich“, sind aber im Großen und Ganzen immer sehr positiv.
Warum sollten mehr Frauen einen MINT-Beruf ergreifen?
Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß, sich damit zu befassen, wie und warum die Technik funktioniert. Oder eben genau das nicht tut.
Warum haben Sie die SWM gewählt?
Für mich war vor allem ausschlaggebend, dass die SWM ein regionales Unternehmen sind und einen Großteil ihrer Azubis und dualen Studierenden übernehmen. Außerdem haben wir als Azubis die Möglichkeit, uns aktiv in das Ausbildungsgeschehen einzubringen.
Ihre Ziele für die Zukunft?
Ich will die Ausbildung mit einem möglichst guten Ergebnis abschließen.
Sara Trkulja
18 Jahre, Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb
Was sind Ihre Aufgaben?
Meine Aufgaben fallen immer unterschiedlich aus, denn ich bin alle paar Wochen auf verschiedenen Versetzungsstellen. Zum Beispiel im Kundencenter oder auch in der Werkstatt.
Wie eigenständig können Sie arbeiten?
Selbstständiges Arbeiten wird großgeschrieben. Und nach einer guten Erklärung ist das auch immer sehr gut möglich. Gibt es Fragen, wird einem immer geholfen.
Welche Herausforderungen erleben Sie in Ihrem Arbeitsalltag?
Ich glaube, die größte Herausforderung ist, als eines der wenigen Mädchen in einem so männerlastigen Beruf zu arbeiten und zu zeigen, dass ich Aufgaben genauso gut erledigen kann wie meine männlichen Kollegen.
Was empfehlen Sie anderen Frauen?
Ich empfehle definitiv, sich nicht von anderen beeinflussen zu lassen und das zu machen, was Spaß macht oder gerade interessiert.
Was hat Sie am Unternehmen überrascht?
Wie groß und vielfältig das Unternehmen mit den zahlreichen verschiedenen Abteilungen ist.
Ihre Ziele für die Zukunft?
Die Ausbildung erfolgreich beenden und dann vielleicht eine Weiterbildung zur Verkehrsmeisterin absolvieren.
Lea Wolfschläger
20 Jahre, Ausbildung zur Fachinformatikerin für Systemintegration
Was sind Ihre Aufgaben?
Ich bin in der Abteilung für Sprach- und Videokommunikation. Zu meinen Aufgaben gehört es, Zertifikate zu tauschen und diese anschließend zu dokumentieren. Ich baue Konferenzsysteme mit auf, die konfiguriert bzw. eingerichtet werden müssen. Und im Falle von Störungen in der Telefonie stelle ich diese mit Testtelefonen nach und behebe sie.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Vormittags gibt es eine Telefonkonferenz mit der ganzen Abteilung, was zu erledigen ist, was bereits geschafft wurde und wir tauschen uns im Allgemeinen aus. Anschließend erhalte ich Aufgaben, bei denen ich mithelfen kann. Oder ich schaue anderen bei ihren Aufgaben über die Schulter, wenn ich im Büro bin. Im Homeoffice erledige ich Aufgaben selbstständig.
Warum sollten mehr Frauen MINT-Berufe ergreifen?
Damit Frauen, die jetzt schon in MINT-Berufen arbeiten, noch mehr weiblichen Zuwachs bekommen – und sich dadurch noch mehr Frauen trauen, in dieser Berufsrichtung eine Karriere zu starten. Die typischen Klischees sollten nicht an Jüngere weitergeben werden.
Was empfehlen Sie anderen Frauen?
Man sollte den Beruf ausüben, der gefällt – egal ob Mann oder Frau. Deswegen empfehle ich: Traut euch, Neues auszuprobieren, ohne euch von der Meinung anderer beeinflussen zu lassen.
Warum haben Sie die SWM gewählt?
Weil die Stadtwerke München gerade Auszubildenden viele Möglichkeiten bieten, sich weiterzubilden. Darüber hinaus gibt es eine große Vielfalt an Abteilungen, die man im Laufe der Ausbildung kennenlernt.
Welche Möglichkeiten werden Auszubildenden bei den SWM geboten?
Eine Ausbildung in einer größeren Gruppe von Azubis, in der man sich gegenseitig hilft – sei es im Betrieb oder in der Berufsschule. Man erhält Arbeitsmaterialien, mit denen man aus dem Homeoffice arbeiten kann. Für die Zwischen- und Abschlussprüfungen gibt es Vorbereitungen und Hilfe von den Ausbilder*innen.
Ihre Ziele für die Zukunft?
Die Ausbildung mit einem guten Abschluss zu bestehen, einen Übernahmeplatz zu bekommen – und die Möglichkeit zu haben, mich nach der Ausbildung mit Fortbildungen und Seminaren weiterzubilden.
Vielen Dank Ihnen allen für die Einblicke und das Gespräch.
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