Künstliche Intelligenz im Südbad
01.03.2023 I Eine künstliche Intelligenz unterstützt im Südbad München die Arbeit der Badeaufsicht. In dem smarten Schwimmbad meldet die KI mögliche Gefahrensituationen und rettet so im Fall der Fälle Leben.
Smartes Schwimmbad
Eine KI im Schwimmbad als Lebensretter? Das wird im Münchner Südbad gerade getestet. Dort hat das Aufsichtspersonal seit Juli 2022 digitale Unterstützung. Mithilfe einer sogenannten künstlichen Intelligenz (KI) werden potenzielle Gefahrensituationen im Wasser erkannt und an die Rettungsschwimmer*innen übermittelt.
„Smartes Schwimmbad“ heißt das Pilotprojekt: Zwei Jahre wird es den Badebetrieb im Südbad unterstützen.
So funktioniert das KI-System
Das System besteht aus zwei Komponenten: Videokameras im Beckenbereich und Smartwatches für die Fachkräfte. Die Kameras erfassen die Bewegungen im Wasser und leiten daraus Muster ab. Erfassen sie ein ungewöhnliches Bewegungsmuster, werden die Daten an die Smartwatch der Badeaufsicht weitergeleitet. Auf der Uhr des Aufsichtspersonals erscheint eine Warnung mit Informationen zum Standort der möglicherweise in Not geratenen Badenden. „Am Anfang gab es noch häufig Fehlalarm“, erzählt Maximilian Fuchs, Betriebsstellenleiter des Münchner Südbads. Doch mit der Zeit hat die KI dazugelernt.
Über die Uhren können die Schwimmmeister*innen und Rettungsschwimmer*innen der künstlichen Intelligenz im Südbad Feedback geben. Je nachdem, ob sie den „Like“- oder „Dislike“- Button drücken, signalisieren sie der KI, ob die Warnung gerechtfertigt war. Die Vorhersagen werden also stetig besser. Fuchs betont, dass die KI nie die Arbeit der Rettungsschwimmer*innen und des Aufsichtspersonals ersetzen wird. Als Unterstützung im Betriebsalltag haben die Mitarbeitenden des Südbads aber an Sicherheit gewonnen – „gerade an heißen Sommertagen, wenn besonders viele Badegäste da sind“, sagt Fuchs.
Wie steht es um die Datensicherheit?
System und Technik für die künstliche Intelligenz im Schwimmbad stammen von der Firma Lynxight aus Tel Aviv. Es ist das erste KI-System, das Bewegungen im Wasser durch die Wasseroberfläche bis auf den Boden der Schwimmbecken erkennen kann. Die Aufnahmen der Kameras werden in Echtzeit in Daten umgewandelt und nach der Analyse sofort gelöscht. Niemand muss also befürchten, beim Schwimmen überwacht zu werden. Zudem weisen zahlreiche Plakate auf das Projekt im Schwimmbad hin.
Auch Kolleg*innen aus dem Ausland interessieren sich für das KI-System und haben sich bereits vor Ort bei Fuchs informiert. Ist künstliche Intelligenz also bald ganz normal in den M-Bädern, um Badeunfälle zu vermeiden und den Schwimmbadbesuch noch sicherer zu machen? Die ersten Erfahrungswerte des Südbads sprechen dafür.
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