20.07.2021

SWM: Information für die Medien

Geothermieanlage Kirchstockach versorgt erste Kunden mit umweltfreundlicher Wärme

Weiterer Meilenstein für Wärmewende in der Region

Die Wärmewende in der Region kommt weiter voran. Im Mittelpunkt steht die Geothermieanlage Kirchstockach. Die SWM haben mit der jetzt erfolgten Wärmeauskopplung ihr vormals reines Geothermiekraftwerk zu einem Heizkraftwerk ausgebaut. Gleichzeitig wurde die neu gebaute, neun Kilometer lange Fernwärme-Hauptleitung in Betrieb genommen. Über diese können die SWM nun Kundinnen und Kunden u. a. in Hohenbrunn, Ottobrunn, Putzbrunn, Riemerling und Neubiberg mit der ökologischen Wärme aus der Tiefe versorgen. Bisher erfolgte die Wärmeerzeugung durch dezentrale Blockheizkraftwerke. Diese sind nun nicht mehr notwendig und werden in den anstehenden Sommerferien zurückgebaut. Mittelfristig erfolgt die Anbindung an das Münchner Fernwärmenetz.
 

Fernwärme in der Gemeinde Hohenbrunn

Als einer der ersten hat sich die Kirchenverwaltung der Kirchenstiftung St. Stephanus Hohenbrunn entschieden, sich mit dem Stephani Haus an das neu erstellte Fernwärmenetz anzuschließen. Der soeben fertig gestellte Neubau des Stephani Hauses ersetzt nicht nur das alte Pfarrheim, sondern dient zukünftig als Begegnungsort im Zentrum von Hohenbrunn. Im Mittelpunkt steht dabei der barrierefreie große Saal im Erdgeschoss. In den zwei obersten Etagen entstanden neue Büroräume, die an die Gemeinde Hohenbrunn vermietet wurden.

Jürgen Blöchinger, Kirchenpfleger von St. Stephanus: „Entsprechend dem christlichen Leitbild der Erzdiözese wurde in diesem Projekt auch auf eine möglichst nachhaltige und ökologische Wärme- und Heizversorgung gesetzt. Dies konnte durch die Anbindung an die Fernwärme erreicht werden. Auch zu der barocken Kirche St. Stephanus wurden schon Heizrohre verlegt. Hier erfolgt demnächst ein Ersatz der defekten und unwirtschaftlichen Elektroheizung durch eine Gebäudetemperierung mittels Fernwärme.“

Dr. Stefan Straßmair, Erster Bürgermeister Hohenbrunn: „Die Umstellung auf eine klimaneutralere Wärmeversorgung ist ein großer Hebel zur Minderung der Emissionen. Wir freuen uns daher insbesondere, dass durch den Zusammenschluss der Fernwärmeleitungen zwischen Kirchstockach und Ottobrunn auch in unserem Gemeindegebiet das Netz erweitert werden konnte. So haben wir die Chance der vorbeiführenden Leitung genutzt, zukünftig wird sowohl unser saniertes Rathaus als auch das neue Pfarrheim mit Fernwärme aus Kirchstockach versorgt. Wir hoffen weiterhin auf eine großflächigere Erweiterung des Netzes, sodass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit bekommen, sich für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu entscheiden. Die Gemeinde befürwortet den Ausbau und unterstützt, neben staatlichen Förderprogrammen, den Anschluss auf kommunaler Ebene.“
 

Fernwärme in der Gemeinde Ottobrunn

Ottobrunn hat bereits seit vielen Jahren ein lokales Fernwärmenetz. Bislang wurden gut 10 Prozent des Ottobrunner Wärmebedarfs durch klimaneutrale Fernwärme gedeckt. Die östlich der Bahnlinie verlaufende rund zweieinhalb Kilometer lange Fernwärmeleitung wurde bislang aus dezentralen Blockheizkraftwerken gespeist. Mit der Anbindung an das Geothermie-Heizkraftwerk in Kirchstockach sind diese nun überflüssig und werden abgebaut. Damit werden ab sofort auch die Gymnasien Ottobrunn und Neubiberg, die Realschule Neubiberg (Schulzweckverband Südost) sowie die Carl-Steinmeier-Mittelschule, die Grundschule Riemerling und der Sportcampus Riemerling mit Wärme aus dem Kirchstockacher Untergrund beheizt. Ebenso wird die „Josef-Seliger-Siedlung“ der Baugesellschaft München-Land mit ihren gut 150 Wohnungen ab sofort mit Ökowärme versorgt.

Das etwa sechs Kilometer umfassende Fernwärmenetz im Westen Ottobrunns bezieht die Wärme aus dem mit Holz befeuerten Biomasse-Heizkraftwerk der SWM in Taufkirchen.

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister der Gemeinde Ottobrunn: „Ich freue mich sehr, dass in Ottobrunn jetzt echte Erdwärme Einzug gehalten hat. Nun hoffen wir, dass es bald gelingt, das östlich und westliche Fernwärmenetz zusammenzuschließen. Die Gemeinde Ottobrunn wird auch weiterhin eng mit den SWM zusammenarbeiten, um gemeinsam dem Ziel der Klimaneutralität näher zu kommen.“

Auch im Putzbrunner Ortsteil Waldkolonie werden in Kürze Institutionen und Wohngebäude ans geothermiegespeiste Fernwärmenetz angeschlossen.

Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM: „Es ist schön zu erleben, wie aus einer Vision Realität wird. Ich möchte ausdrücklich den Gemeindeverwaltungen sowie den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld danken. Die Arbeiten an ‚ihrem‘ Fernwärmenetz haben sie in den vergangenen Jahren belastet. Aber nun trägt das Früchte: Wir können auch in ihren Gemeinden klimafreundliche Heizenergie anbieten. Mit der CO2-freien Wärme aus Geo­thermie partizipieren auch Sie an Münchens Fernwärme-Vision.“
 

Ausbau der Geothermienutzung in Kirchstockach

Die SWM haben ihren Geothermiestandort in Kirchstockach zum Heizkraftwerk erweitert, das Ökostrom und Ökowärme produziert. Ursprünglich wurde die Erdwärme ausschließlich zur Ökostrom-Erzeugung genutzt.

Den Standort Kirchstockach ergänzt ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk. Es sichert zum einen die Wärmeversorgung ab, zum anderen versorgt es die Fernwärmestation und das Geothermiekraftwerk mit Strom. Alle technischen und baulichen Erweiterungen wurden unter besonderer Berücksichtigung des Trinkwasserschutzgebietes sowie des benachbarten Biotops ausgeführt. Zudem erhält das Technikgebäude eine Fassadenbegrünung, davor wächst eine artenreiche Blühwiese und es wurden zwei Bäume auf der Ausgleichsfläche vor Ort gepflanzt.
 

Ausbau der Transport- und Anschlussleitung

Neben neuen Anlagenteilen mussten Transport- und Anschlussleitungen errichtet werden. Die Transportleitung verläuft von Kirchstockach über Hohenbrunn, unter der A99 hindurch bis nach Ottobrunn und weiter nach Neubiberg. Sie schafft die Voraussetzung dafür, die in den vergangenen Jahren aufgebauten Wärme-Inselnetze an die Geothermieanlage anzuschließen.

Neben der Versorgung der angrenzenden Gemeinden soll die Erdwärme aus der Region künftig auch ins Fernwärmesystem der SWM eingebunden werden.
 

Mehr zum Thema: www.swm.de/geothermie

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