Emissionsdaten und Bezugsquellen der Kohle

Immissionsschutz hat bei den SWM Priorität: Modernste Technik schützt Mensch und Tier rund um die Kraftwerke vor austretenden Schadstoffen. Exemplarisch können Sie hier die aktuellen monatlichen Mittelwerte und die Jahresmittelwerte der Emissionen des Heizkraftwerks Nords einsehen.

Immissionsschutz

Mehr als zwei Drittel der Anlage nimmt z. B. im Heizkraftwerk Nord die Rauchgasreinigung ein. Diese hochwertigen Filteranlagen haben die Immissionen, also die Stoffe, die in der Umwelt nachgewiesen werden können, so gesenkt, dass Umweltgutachter sie als „vernachlässigbar“ einstufen.

Die vom Gesetzgeber vorgegebenen, sehr strengen maximalen Emissionsgrenzwerte werden deutlich unterschritten.

Die Emissionen der Heizkraftwerke, also die Stoffe, die ausgestoßen werden, zeichnen wir laufend auf bzw. lassen sie regelmäßig von neutralen Instituten messen. Die Daten sind für jede/n Bürger*in zugänglich. Im Rathaus von Unterföhring können sie auf einem Emissions-Bildschirm abgelesen werden.

Damit auch außerhalb der Heizkessel keine Schadstoffe in die Umwelt gelangen, haben die SWM zusätzlich alle Verladestellen für Kohle, Müll und andere Betriebsmittel „eingehaust“.

Selbstverständlich wird auch für Lärmschutz gesorgt. Schallabsorber in allen ins Freie führenden Leitungen sowie ein Gebäudeschallschutz vermeiden Lärm.

Emissionsdaten des Heizkraftwerks Nord

Exemplarische Aufstellung der aktuellen monatlichen Mittelwerte und der Jahresmittelwerte des Heizkraftwerks Nord

Monatliche Durchschnittswerte

In den nachfolgenden Diagrammen sind für die einzelnen Linien die monatlichen Durchschnittswerte der kontinuierlichen Messungen als Prozentanteil zum jeweilig zulässigen Grenzwert dargestellt.

HKW Nord, Block 1 Linie 11 und Linie 12 (Abfallverbrennung): Monatliche Durchschnittswerte für Februar 2024

HKW Nord, Block 2 Linie 21 und Linie 22 (Kohleblock): Monatliche Durchschnittswerte für Februar 2024
(nur Kohlebetrieb)

HKW Nord, Block 3 Linie 31 und Linie 32 (Abfallverbrennung): Monatliche Durchschnittswerte für Februar 2024

Jahresmittelwerte

In den nachfolgenden Diagrammen sind für die einzelnen Linien die Jahresmittelwerte der kontinuierlichen sowie diskontinuierlichen Messungen als Prozentanteil zum jeweilig zulässigen Grenzwert dargestellt.

HKW Nord, Block 1 Linie 11 und Linie 12 (Abfallverbrennung): Jahresmittelwerte 2023

HKW Nord, Block 2 Linie 21 und Linie 22 (Kohleblock): Jahresmittelwerte 2023

1HKW Nord, Block 3 Linie 31 und Linie 32 (Abfallverbrennung): Jahresmittelwerte 2023

Bezugsquellen und Mindeststandards des Steinkohleeinkaufs

Die in der Heizperiode 2023/2024 eingesetzte Steinkohle ist eine Mischung aus nordamerikanischen Kohlesorten. Aufgrund der politischen Entwicklungen kann derzeit keine Aussage zur Mengenentwicklung getroffen werden.

Die SWM haben jedoch weiterhin von ihren Kohlelieferanten die vertragliche Zusicherung, dass diese als Mindeststandards die Grundsätze der ILO und die Prinzipien des UN Global Compact einhalten

Information der Öffentlichkeit gem. § 8a der 12. BImSchV (Störfallverordnung)

Heizkraftwerk München Nord
Information der Öffentlichkeit gemäß § 8a der Störfallverordnung (12. BImSchV)

Name des Betreibers

SWM Services GmbH
Heizkraftwerk Nord
Münchner Straße 22
85774 Unterföhring

 

Tätigkeiten am Standort

Das Heizkraftwerk Nord am Standort Unterföhring ist eine wesentliche Säule der Strom- und Fernwärmeversorgung und damit ein wichtiger Baustein für die Versorgungssicherheit der Landeshauptstadt München.

Die Gesamtanlage besteht aus drei voneinander unabhängigen Blöcken, die jeweils in energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden. Den größten Anteil an der Energieerzeugung hat der Block 2, in dem jährlich bis zu 750.000 Tonnen Steinkohle in Strom und Wärme umgewandelt werden können. In den beiden anderen Blöcken 1 und 3 werden jährlich bis zu 700.000 t Restmüll verbrannt. In Zeiten hohen Wärmebedarfs ergänzen zwei Heizwerke mit erdgasbefeuerten Kesseln die Erzeugungsanlagen.

Die maximale Fernwärmeleistung der Gesamtanlage beträgt 900 MW, die elektrische Leistung liegt bei 412 MW. Die elektrische Energie wird über eine 110-kV-Schaltanlage in das städtische Versorgungsnetz geleitet. Die ausgekoppelte Fernwärme versorgt die Heißwassernetze Nord und Freimann sowie das Dampfnetz Innenstadt.

Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase werden in einem aufwändigen Verfahren gereinigt. Hierzu wird unter anderem Ammoniak eingesetzt. Um einen kontinuierlichen Betrieb der Rauchgasreinigung zu gewährleisten, werden am Standort bis zu 120 t von diesem Stoff vorgehalten.

 

Relevante gefährliche Stoffe im HKW Nord

Auf dem Gelände des HKW Nord wird als einziger gefährlicher Stoff Ammoniak in relevanten Mengen verwendet:

Stoffname: Ammoniak wasserfrei (NH3)

H221: Entzündbares Gas

H281: Enthält tiefgekühltes Gas; kann Kälteverbrennungen oder -Verletzungen verursachen

H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden

H331: Giftig bei Einatmen

H400: Sehr giftig für Wasserorganismen

 

Behördliche Überwachung

Das Heizkraftwerk Nord unterliegt als sogenannter Betriebsbereich der unteren Klasse der Störfallverordnung. Der Regierung von Oberbayern als zuständiger Behörde wurde eine Anzeige nach § 7 Abs. 1 der 12. BImSchV vorgelegt.

Der Standort wird in regelmäßigen Abständen im Hinblick auf die Störfall-Verordnung durch die Aufsichtsbehörde überprüft; die letzte Vor-Ort-Besichtigung fand am 07.12.2023 statt.

Informationen zum Überwachungsplan nach § 17 Abs. 1 der 12. BImSchV, zu den Vor-Ort-Besichtigungen gem. §§ 16, 17 der 12. BImSchV sowie weitere Informationen nach dem Umweltinformationsgesetz können bei der Regierung von Oberbayern – SG 50 –  Technischer Umweltschutz eingeholt werden.

 

Warnung im Störfall

Sollte trotz der bestehenden umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen eine Beeinträchtigung der Kraftwerksumgebung durch Austritt von Ammoniak nicht mehr ausgeschlossen werden können, werden sofort die Feuerwehr und die zuständige Katastrophenschutzbehörde beim Landratsamt München verständigt. In einem solchen Ereignisfall werden die betroffenen Anwohner durch mobile Sirenen, Rundfunk- und Lautsprecherdurchsagen sowie über die Mobiltelefon-App KATWARN gewarnt.

 

Verhalten im Störfall

Im Ereignisfall beachten Sie bitte folgende Sicherheitsregeln:

  • Bleiben Sie dem Ort des Geschehens fern
  • Bewahren Sie Ruhe
  • Begeben Sie sich in geschlossene Gebäude (Haus/Wohnung)
  • Rufen Sie Kinder sofort ins Haus
  • Nehmen Sie Mitbürger*innen vorübergehend auf
  • Halten Sie Türen und Fenster geschlossen
  • Schalten Sie Belüftungen und Klimaanlagen aus, auch wenn Sie im Auto sitzen
  • Achten Sie auf Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr und Polizei
  • Befolgen Sie unbedingt die Anweisungen der Einsatzkräfte
  • Verfolgen Sie ggf. Warnungen im Radio sowie auf der Mobiltelefon-App KATWARN, hier bekommen Sie u.U. weitere Informationen
  • Blockieren Sie nicht die Telefonleitungen
  • Warten Sie auf die Entwarnung durch Polizei oder Feuerwehr

Auszeichnungen