Mobilität der Zukunft

Mobility Inside: Eine deutschlandweite Mobilitätsplattform

28.04.2022 | Wer in München öffentlich unterwegs ist, kann sich mit der App MVGO über Fahrpläne informieren, Verbindungen suchen und Tickets kaufen. Doch in anderen Städten und damit Verkehrsverbünden sind bisher weitere Apps nötig. Das will das Projekt Mobility inside ändern und damit den vernetzten öffentlichen Personennahverkehr in ein neues Zeitalter befördern: Eine einzige App soll deutschlandweite Verbindungsauskünfte für Bus und Bahn liefern, Sharing-Angebote berücksichtigen und verbundübergreifend Tickets verkaufen.

Eine einzige App für alle Reisen mit Bus und Bahn

Neue App MVG Deutschland

Zum Start von Mobility inside im April 2022 sind bereits vier Verbundtarife integriert: Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Für jeden Verbund gibt es eine App mit eigenem Namen. Technisch sind aber alle identisch. 

Die App der MVG, die sich insbesondere an alle Fahrgäste im MVV-Gebiet richtet, heißt MVG Deutschland.

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Übergreifender Ticketkauf möglich

Jede App kann Fahrkarten der jeweils anderen teilnehmenden Verbünde verkaufen, im ersten Schritt Einzel- und Tageskarten für Erwachsene, im MVV-, RMV- und VRR-Gebiet auch Kurzstrecken-Tickets. Die deutschlandweite Verbindungsauskunft zu Bus und Bahn umfasst Echtzeitdaten und berücksichtigt auch zahlreiche Sharing-Angebote.

Mobility inside soll schrittweise so erweitert werden, dass deutschlandweit nur eine einzige App für alle Reisen mit Bus und Bahn sowie viele weitere Mobilitätsformen nötig ist. „MVG Deutschland“ wird somit zur deutschlandweit nutzbaren Mobilitätsplattform.

Digitalisierung der Mobilität

„Mit dem Start der ersten Mobility inside-Apps bricht in unserer Branche ein neues Zeitalter an", sagt MVG-Chef Ingo Wortmann. „Wir lassen unseren Worten Taten folgen und nutzen die Chancen der Digitalisierung. Fahrgäste können sich über Anbieter und Verkehrsmittel hinweg informieren, aber zunehmend auch buchen und bezahlen.

Mit den Verbundtarifen der derzeit teilnehmenden Partner erreicht Mobility inside bereits 40 Prozent der Einwohner in Deutschland. Weitere Verbundtarife und Angebote sollen zeitnah folgen, darunter die Tiefenintegration des DB-Fernverkehrstarifs fürs direkte Buchung in den Regionen sowie von Sharing-Anbietern. Damit bündeln wir die Angebote jenseits des eigenen Pkws und erweitern unsere Zielgruppen und Marktchancen erheblich."

Förderung durchs Verkehrsministerium

Maßgeblich unterstützt wird die Realisierung der Mobility inside-Plattform vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, welches mit 10,3 Millionen Euro die Hälfte der Kosten im Rahmen des bis Mitte 2023 laufenden Förderprojekts „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ fördert.

„Wir stellen unseren Fahrgästen erstmals eine unternehmens- und verkehrsmittelübergreifende App zur Verfügung."

Drei Fragen an den Geschäftsführer Alexander Albert

Hinter Mobility Inside stehen insgesamt 13 Gesellschafter – darunter auch die SWM –, die durch drei Geschäftsführer vertreten werden. Einer davon ist Alexander Albert von den SWM.

Was unterscheidet diese App von anderen ÖPNV-Apps?

Erstmals in Deutschland und vermutlich auch Europa stellen wir unseren Fahrgästen eine unternehmens- und verkehrsmittelübergreifende App zur Verfügung mit dem Anspruch, Informieren, Buchen und Bezahlen aus einer Hand anzubieten. Die Verbindungsauskunft funktioniert deutschlandweit, liefert Echtzeitdaten von Bus und Bahn und beinhaltet die Sharing-Angebote von ShareNow, Miles, Tier, Call a Bike, nextbike und MVG Rad. Aber gerade auch kleinere Verkehrsunternehmen sind eingeladen, bei Mobility inside mitzumachen – dafür sorgt die technische wie organisatorische Gestaltung des Projekts.
 

Was hat Mobility Inside mit anderen MVG-Apps wie MVGO oder MVG Fahrinfo München zu tun?

Im ersten Schritt handelt es sich bei Mobility inside um eine White-Label-App, also eine einheitliche technische Anwendung, die von den verschiedenen Partnern unverändert übernommen und in ihrem jeweiligen Look & Feel zur Verfügung gestellt wird. Bei uns heißt die App MVG Deutschland. Wir haben die technischen Komponenten von Mobility inside allerdings so ausgelegt, dass sie künftig auch in das Backend anderer Apps integriert werden können. Letztlich steht also ein Baukasten zur Verfügung, aus dem je nach Bedarf einzelne Module auch in die bestehenden Anwendungen der beteiligten Verkehrsunternehmen und -verbünde integriert werden können. Somit könnte künftig etwa die MVGO Teil der Mobility-inside-Familie sein und um entsprechende Funktionalitäten erweitert werden.
 

Welche Rolle spielen SWM und MVG bei Mobility inside?

Innerhalb des Projekts verantworten die SWM insbesondere das Routing, also die Fahrtenbildung. Wir sind darüber hinaus einer der federführenden Gesellschafter bei Mobility inside und treiben das Projekt aus München maßgeblich voran. Mit dem Launch von Mobility inside setzen wir uns kurz gesagt an die Spitze der Bewegung in Sachen Mobilitätsplattform und Digitalisierung im ÖPNV. Immer mehr Partner kommen dazu, und immer mehr Angebote werden tiefenintegriert. Damit schaffen wir eine wichtige Grundlage für das Gelingen der Verkehrswende in Deutschland. Mich macht natürlich ein Stück weit stolz, was wir hier bei den SWM auf die Beine gestellt haben.

Alexander Albert, Mobility inside-Geschäftsführer

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